Dynamische Stromtarife werden aktuell viel diskutiert, denn ab 2025 sind die Energieversorger verpflichtet, allen Kunden einen dynamischen Stromtarif anzubieten. Bei diesen Stromtarifen variiert der Strompreis je nach Angebot und Nachfrage auf dem Energiemarkt. Während bei klassischen Verträgen die Preise je Kilowattstunde für ein bis zwei Jahre festgeschrieben werden, berechnet sich ein dynamischer Stromtarif alle 15 bis 60 Minuten am aktuellen Börsenpreis neu. Der jeweilige Preis ist von der aktuellen Belastung des Stromnetzes, der Verfügbarkeit erneuerbarer Energien, der Nachfrage am Markt und anderen Markteinflüssen abhängig.
Können dynamische Stromtarife einen Beitrag zur Energiewende leisten? Dynamische Stromtarife können einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten, indem sie die Nutzung erneuerbarer Energien fördern und die Verbraucher motivieren, ihren Energieverbrauch in Zeiten niedriger Nachfrage zu verlagern. Dies entlastet die Stromnetze, verbessert die Netzstabilität, erhöht die Effizienz und unterstützt die Integration von Wind- und Solarenergie.
Dynamische Stromtarife ermöglichen es dem Verbraucher, günstigen Strom zu kaufen und dadurch die Energiekosten zu senken. Je nach Verfügbarkeit zahlt der Verbraucher mehr oder weniger für die Energie. In der Regel setzt sich ein dynamischer Stromtarif aus einem festen monatlichen Grundpreis und einem variablen Arbeitspreis zusammen, welcher an die Preise der Strombörse gekoppelt ist. Steuern, Abgaben, Umlagen und Entgelte für die Netznutzung und Stromzähler sorgen dafür, dass der Strom selbst bei negativem Börsenstrompreis einige Cent je Kilowattstunde kostet.
Es gibt jedoch auch Herausforderungen der dynamischen Tarifmodelle, die berücksichtigt werden müssen. Dazu gehört etwa das Risiko der Preisschwankungen, das die Planbarkeit schwierig macht und den Strompreis auch stark ansteigen lassen und bei den Verbrauchern zu höheren Kosten führen kann. Auch die Komplexität der dynamischen Tarife kann zur Herausforderung werden. Für optimale Nutzung erfordert sie ein gewisses Maß an technischem Verständnis, was für einige Verbraucher eine abschreckende Wirkung haben kann. Des Weiteren kann der Einsatz intelligenter Messsysteme, die kontinuierlich Daten zum Energieverbrauch der Verbraucher sammeln, Bedenken zum Datenschutz hervorrufen.
Was steckt hinter den flexiblen Strompreisen? In diesem Blogpost erhalten Sie weitergehende Informationen zu dynamischen Stromtarifen. Wir stellen die Vor- und Nachteile des dynamischen und festen Stromtarifs gegenüber und diskutieren, wann sich der Umstieg auf ein dynamisches Tarifmodell lohnt.
Strompreis-Achterbahn: Die Faktoren hinter dynamischen Tarifen
Die Strombörse ist ein Marktplatz, auf dem Strom zum Tagespreis zwischen Erzeugern, Händlern und Verbrauchern gehandelt wird. Wie bei einer Wertpapierbörse basiert der Preis auf Angebot und Nachfrage. Damit werden Strompreise in Echtzeit bestimmt, was eine effiziente Verteilung und Nutzung von Energie ermöglicht. Durch den Handel an der Energiebörse wird die Integration erneuerbarer Energien erleichtert und die Stabilität des Stromnetzes unterstützt. Doch was beeinflusst den Strompreis an der Energiebörse? Dazu gehören folgende Faktoren:
- Angebot und Nachfrage: Schwankungen im Stromverbrauch und die Verfügbarkeit von Erzeugungskapazitäten führen zu Preisänderungen. Hohe Nachfrage oder geringe Erzeugungskapazität treiben die Preise nach oben, während ein Überangebot und eine niedrige Nachfrage die Preise senken.
- Kraftwerksauslastung: An der Energiebörse werden die erneuerbaren Energien aufgrund der niedrigen Produktionskosten zuerst gehandelt. Sie reichen jedoch in der Regel nicht aus, um den Strombedarf zu decken, sodass nach und nach Kraftwerke zugeschaltet werden. Der Strom aus Kraftwerken mit fossilen Energieträgern ist deutlich teurer, da Brennstoffe und CO₂-Zertifikate hohe Kosten verursachen. Je höher die Kraftwerksauslastung ist, desto höher ist der Strompreis an der Strombörse.
- Wetterbedingungen: Die Produktion erneuerbarer Energien wird erheblich durch das Wetter beeinflusst. Viel Sonne und Wind erhöhen das Angebot an Solar- und Windenergie und sorgen für fallende Preise, während ungünstige Wetterbedingungen das Angebot verkleinern und die Preise in die Höhe treiben.
- Geopolitische Ereignisse, politische und regulatorische Rahmenbedingungen: Kriege, wie etwa der Ukrainekrieg, Subventionen für erneuerbare Energien, Strompreisbremse, Steuern, Abgaben und gesetzliche Vorgaben beeinflussen die Kostenstruktur und damit die Preise an der Energiebörse.
Fix oder flexibel: Welcher Stromtarif passt zu mir?
Die Wahl des richtigen Stromtarifs kann erhebliche Auswirkungen auf Ihre Energiekosten und -nutzung haben. Ob ein fester oder ein dynamischer Tarif besser zu Ihnen passt, hängt von Ihrem individuellen Verbrauchsverhalten und Ihren Präferenzen ab. Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, haben wir die Vor- und Nachteile von festen und dynamischen Stromtarifen in der folgenden Tabelle gegenübergestellt. So können Sie auf einen Blick sehen, welcher Tarif besser zu Ihren Bedürfnissen passt.
Kriterium |
dynamischer Stromtarif |
fester Stromtarif |
Preisflexibilität |
⊕ Anpassung an Angebot und Nachfrage |
⊖ vertraglich festgelegter Preis für ein bis zwei Jahre |
Einsparpotenzial |
⊕ je nach Flexibilität bei der Nutzung hohes Einsparpotenzial möglich |
⊖ vorhersehbare, stabile Kosten, kein Einsparpotenzial |
Netzstabilität |
⊕ Lastmanagement trägt zur Netzstabilität bei |
⊖ keine direkte Unterstützung für Netzstabilität |
Transparenz |
⊕ App des Anbieters macht Stromverbrauch transparent und sichtbar ⊖ Preisänderungen nicht vorhersehbar |
⊕ klare und transparente Preisstruktur ⊖ Stromverbrauch nur mit intelligentem Messsystem nachvollziehbar |
Risiko |
⊖ Preisschwankungen können zu Unsicherheiten führen |
⊕ geringes Risiko durch stabile Preise |
Verfügbarkeit |
⊖ bisher nur von einigen Anbietern bereitgestellt, ab 2025 Pflicht |
⊕ Standardtarif bei den meisten Energieversorgern |
technologische Anforderungen |
⊖ benötigt intelligente Zähler (Smart Meter) und Steuerungssysteme |
⊕ keine speziellen technologischen Anforderungen |
Verbraucherverhalten |
⊕ kann zu flexiblerem Verbrauch animieren, um höchste Einsparungen zu erreichen |
⊖ kein Anreiz zur Verhaltensanpassung |
Diese Tabelle zeigt, dass dynamische Stromtarife sowohl Chancen als auch Herausforderungen bieten, während feste Stromtarife durch ihre Einfachheit und Stabilität überzeugen, aber weniger flexibel und anpassungsfähig an die Marktbedingungen sind.
Daraus lässt sich direkt schließen, für wen sich ein dynamischer Stromtarif lohnt, nämlich für die Verbraucher, die in ihrem Stromverbrauch flexibel sind und ihn teilweise auf die Zeiten mit niedrigen Strompreisen legen können. Je höher der Strombedarf ist und je mehr Stromverbraucher flexibel steuerbar sind, desto eher lohnt sich ein variabler Stromtarif. Im Konkreten sind das folgende Zielgruppen:
- Besitzer von E-Autos: Wer in der Aufladezeit des Elektroautos flexibel ist, kann mit dynamischen Tarifen erhebliche Einsparungen erreichen. Die Ladung für E-Autos ist oft nachts oder während Überproduktionsphasen erneuerbarer Energien am günstigsten.
- Haushalte mit hohem, flexiblem Energieverbrauch: Waschen, Kochen, Trocknen oder Heizen - wenn Sie energieintensive Tätigkeiten in Zeiten geringer Tarife verlegen können, werden Sie finanziell belohnt. Dies erfordert jedoch eine gewisse Flexibilität in den täglichen Routinen und ein Energiemanagementsystem, welches die Planung für Sie übernimmt.
- Unternehmen mit hohem Energieverbrauch: Betriebe, die ihre Betriebszeiten etwa durch Verschieben energieintensiver Produktionsprozesse in günstigere Zeitzonen anpassen können, profitieren von dynamischen Stromtarifen.
- Technikaffine Verbraucher: Sind Sie technikaffin und haben Spaß daran, den Energieverbrauch zu optimieren? Mit der richtigen Programmierung von Smart-Home-Systemen und -Geräten können sie die Energie hauptsächlich dann verbrauchen, wenn die Preise am niedrigsten sind.
Dynamische Strompreise bedeuten aber nicht automatisch eine finanzielle Entlastung. Verbraucher mit einem engen finanziellen Budget oder dem Wunsch nach Preissicherheit sollten vorerst bei ihrem festen Stromtarif bleiben.
Dynamischer Stromtarif: Lohnt sich der Umstieg?
Um zu beurteilen, ob sich der Umstieg auf dynamische Stromtarife für Sie lohnt, ist eine genaue Berechnung notwendig. Dabei werden Faktoren wie Ihre individuellen Verbrauchsmuster, die aktuellen festen Stromtarife und die variablen Preise der dynamischen Tarife berücksichtigt. Es müssen bestimmte Annahmen getroffen werden, um eine realistische und vergleichbare Grundlage zu schaffen. Diese Annahmen beinhalten typische Verbrauchszeiten, durchschnittliche Strompreise zu verschiedenen Tageszeiten und mögliche Schwankungen im Energiebedarf. Nur so können die potenziellen Einsparungen und Kosten berechnet und bewertet werden.
Im ersten Schritt werden folgende Annahmen unabhängig vom Stromtarif getroffen:
- Stromverbrauch inklusive Elektroauto: 6.000 kWh/Jahr bzw. 500 kWh/Monat
- Stromgrundgebühren (Steuern und Abgaben): 10 €/Monat
- Netzentgelte: 0,1 €/kWh
Für den festen Stromtarif beläuft sich der Arbeitspreis auf 0,25 €/kWh.
Dynamischer Stromtarif: Die Preisgestaltung eines dynamischen Stromtarifs zeigt in der Regel in den Morgen- und Abendstunden ein Hoch, während der Strom in der Nacht am günstigsten ist. In unserem beispielhaften Strompreisverlauf über den Tag haben wir zwei Hochpreisfenster und zwei Niedrigpreisfenster definiert:
- Im ersten Niedrigpreisfenster NF1 von 22:00 bis 4:00 Uhr kostet eine Kilowattstunde 0,05 Euro.
- Im zweiten Niedrigpreisfenster NF2 von 13:00 bis 15:00 Uhr kostet eine Kilowattstunde 0,15 Euro.
- Im ersten Hochpreispreisfenster HF1 von 6:00 bis 10:00 Uhr kostet eine Kilowattstunde 0,30 Euro.
- Im zweiten Hochpreispreisfenster HF2 von 17:00 bis 21:00 Uhr kostet eine Kilowattstunde 0,25 Euro.
- Niedrigpreisfenster NF1: 10 Prozent
- Niedrigpreisfenster NF2: 10 Prozent
- Hochpreisfenster HF1: 40 Prozent
- Hochpreisfenster HF2: 40 Prozent
Im optimierten Verbrauchsprofil verschiebt der Verbraucher energieintensive Tätigkeiten in die Niedrigpreisfenster, sodass sich der Stromverbrauch wie folgt über den Tag verteilt:
- Niedrigpreisfenster NF1: 30 Prozent
- Niedrigpreisfenster NF2: 30 Prozent
- Hochpreisfenster HF1: 20 Prozent
- Hochpreisfenster HF2: 20 Prozent
fixer Stromtarif |
dynamischer Stromtarif, klassisches Verbrauchsprofil |
dynamischer Stromtarif, optimiertes Verbrauchsprofil |
|
Netzentgelte |
50 € |
50 € |
50 € |
Grundgebühr |
10 € |
10 € |
10 € |
variable Kosten / Monat |
125 € |
120 € |
85 € |
Gesamtkosten |
185 € |
180 € |
145 € |
Einsparpotenzial pro Monat im Vergleich zum fixen Stromtarif |
5 € |
40 € |
Unter der Annahme des klassischen Verbrauchsprofils beim dynamischen Stromtarif sparen Sie bereits jeden Monat fünf Euro. Verlegen Sie energieintensive Tätigkeiten wie etwa das Laden Ihres Elektroautos oder das Betreiben der Waschmaschine oder des Trockners in Zeiten mit niedrigen Strompreisen, können Sie jeden Monat 40 Euro sparen, wie das optimierte Verbrauchsprofil zeigt.
Wenn Sie sich für einen flexiblen Stromtarif entscheiden und nach einem Anbieter suchen, gibt es verschiedene Variablen zu berücksichtigen. Achten Sie etwa darauf, ob eine Erfolgsbeteiligung des Anbieters anfällt, diese kann sich in einem Aufschlag je Kilowattstunde oder in einem Prozentsatz der Ersparnis auf Ihren Strompreis niederschlagen. Prüfen Sie außerdem, ob der Tarif einen Wechselbonus enthält und achten Sie auf Vertragslaufzeit und Kündigungsfrist. Wichtig ist auch, dass der Anbieter einen intelligenten Stromzähler installiert, denn ohne ihn ist die Abrechnung an der Strombörse nicht möglich.
Intelligenter Zähler: Der Schlüssel zum flexiblen Stromverbrauch
Voraussetzung für einen dynamischen Stromvertrag ist ein intelligentes Messsystem. Der intelligente Stromzähler ist eine Kombination aus einer modernen Messeinrichtung und einer Kommunikationseinheit, er misst also den Stromverbrauch in Echtzeit und überträgt die Daten drahtlos an den Stromanbieter. So kann der tatsächlich verbrauchte Strom zum jeweils aktuellen Strom-Tagespreis abgerechnet werden. Für Sie als Verbraucher wird der Energiekonsum transparent und nachvollziehbar, sodass Sie Ihr Verhalten effizient anpassen können. Zudem ermöglichen intelligente Stromzähler eine genaue Analyse des Verbraucherverhaltens, wodurch Sie gezielte Maßnahmen zur Energieeinsparung ergreifen und Ihre Stromkosten langfristig reduzieren können.
Allerdings birgt das intelligente Messsystem auch Risiken. Wie andere Geräte, die Daten über Funk oder Kabel versenden, ist das Messsystem durch Personen oder Unternehmen mit kriminellen Absichten angreifbar. Die gespeicherten Messwerte lassen Rückschlüsse auf die Gewohnheiten und den Alltag der Bewohner zu, was potenziell sensible Informationen preisgibt. Daher werden hohe Anforderungen an die Sicherheit der Software und Hardware der Messstellenbetreiber gestellt. Zertifizierungen durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stellen sicher, dass die Messstellenbetreiber die gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Zusätzlich müssen kontinuierliche Sicherheitsupdates und strenge Datenschutzrichtlinien umgesetzt werden, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen und das Vertrauen in die Technologie zu gewährleisten.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz plant, den Einbau digitaler Stromzähler in Deutschland zu beschleunigen und bis 2032 flächendeckend Haushalte und Unternehmen mit Smart Metern auszustatten. Bereits ab 2025 besteht für Haushalte mit einem Stromverbrauch von über 6.000 kWh pro Jahr, einer Strom erzeugenden Anlage mit einer Nennleistung von mehr als sieben Kilowatt oder einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung wie einer Wärmepumpe oder einer Ladestation für ein E-Auto die gesetzliche Pflicht zum Einbau intelligenter Zähler. Die jährlichen Kosten für den Einbau, den Betrieb und die Wartung der Smart Meter sind für Privathaushalte mit einem Stromverbrauch von maximal 10.000 kWh auf 20 Euro gedeckelt. Diese Maßnahmen sollen die Energiewende vorantreiben, den Energieverbrauch transparenter gestalten und den Weg für eine flexiblere und effizientere Energienutzung ebnen.
Energiemanagement leicht gemacht: Smarte Systeme für clevere Verbraucher
Dynamische Stromtarife lassen sich in Verbindung mit einem Energiemanagementsystem besonders effizient nutzen. Ein Energiemanagementsystem wie VOLTRADER oder die Alpha ESS Dynamic Box überwachen die Energieproduktion und -nutzung, verwaltet den Energiespeicher und koordiniert den Energiefluss, um den Eigenverbrauch zu maximieren und die Netzeinspeisung zu optimieren. Die Ladung des Elektroautos, das Anlaufen der Wärmepumpe oder das Laden des Stromspeichers werden über das Energiemanagementsystem zentral und softwarebasiert gesteuert. Dadurch wird die von der PV-Anlage produzierte Energie bedarfsgerecht an die Verbraucher verteilt. Dies führt zu einer besseren Nutzung erneuerbarer Energien, reduziert die Abhängigkeit vom Stromnetz und senkt die Energiekosten. Gleichzeitig trägt es zur Stabilisierung des Stromnetzes bei, indem Lastspitzen vermieden werden und die Effizienz des gesamten Energiesystems steigt.
In Kombination mit einem intelligenten Zähler werden die günstigsten Zeitpunkte für den Betrieb verbrauchsintensiver Geräte ermittelt. Liegt die Produktion von Solarstrom unter dem prognostizierten Verbrauch, kauft das Energiemanagementsystem günstigen Überschussstrom an der Börse und speichert diesen. Auf diese Weise werden der Energieverbrauch für maximale Effizienz optimiert, die Nutzung der PV-Anlage maximiert und gleichzeitig die Stromnetze entlastet.
Die Steuerung der Energiemanagementsysteme erfolgt einfach per App, in der Kosten und Verbrauch transparent dargestellt werden. Das VOLTRADER Energiemanagementsystem von Jostec-Systems können Sie bei Inselvolt erwerben. Daneben gibt es weitere EMS für Privathaushalte in Deutschland, wie Wegahome von Wegatech oder SolarEdge Home Energy Management. Diese Systeme bieten benutzerfreundliche Lösungen, um den Energieverbrauch zu überwachen und zu steuern, was zur Senkung der Energiekosten und zur Förderung einer nachhaltigen Energieversorgung beiträgt.
Blick in die Zukunft: Intelligente Stromnetze und Innovationen
Wir befinden uns mitten in der Energiewende, was uns vor die Herausforderungen stellt, konventionelle und erneuerbare Energien zu verbinden und zu koordinieren. Eine wichtige Voraussetzung dafür sind intelligente Stromnetze, im Englischen als Smart Grids bezeichnet, die nicht nur Energie, sondern auch Daten transportieren. Sie sorgen für eine stabile Stromversorgung, indem sie Stromerzeugung, -speicherung und -verbrauch optimal aufeinander abstimmen und Leistungsschwankungen ausgleichen. Wenn das intelligente Stromnetz beispielsweise erkennt, dass mehr Strom produziert wird als benötigt, können gezielt einzelne Anlagen wie Windräder oder Solaranlagen gedrosselt werden. Mithilfe von dynamischen Stromtarifen können intelligente Stromnetze zudem einen höheren Stromverbrauch durch die Endabnehmer forcieren, um Überschüsse abzubauen.
Smart Meter und Stromspeicher, in denen überschüssiger Strom aus erneuerbaren Energien zwischengelagert werden kann, sind die Voraussetzung dafür, dass intelligente Stromnetze richtig arbeiten können. Eine große Chance bietet dabei die Elektromobilität, denn die Batterien von Elektroautos können als temporäre Stromspeicher genutzt werden. Auch das Zwischenspeichern von Wärme aus Wärmepumpen wird mit Smart Grids möglich sein. Jeder einzelne Haushalt trägt durch die Nutzung moderner intelligenter Messsysteme zur Stabilisierung des Stromnetzes bei.
Intelligente Stromnetze bringen dem Verbraucher langfristig Kosteneinsparungen durch Anpassung des Verbrauchs an günstige Tarifzeiten und eine bessere Kontrolle über den Energieverbrauch. Energieversorger profitieren von einer effizienteren Netzsteuerung, der Reduzierung von Lastspitzen und einer besseren Integration erneuerbarer Energien.
Fazit: Dynamische Stromtarife - Revolution oder Nische?
Ein dynamischer Stromtarif ermöglicht es Ihnen, von täglichen Preisschwankungen am Strommarkt zu profitieren und Ihren Stromverbrauch optimal zu steuern. Dies führt nicht nur zu erheblichen Kosteneinsparungen, sondern trägt auch maßgeblich zur Energiewende bei, indem die Stromnetze entlastet und der Ausbau erneuerbarer Energien gefördert wird. Dynamische Tarife sind für jeden Haushalt geeignet und bieten besonders für flexible Verbraucher mit hohem Energiebedarf, wie beispielsweise E-Autos, große Vorteile.
Da erneuerbare Energien von meteorologischen Faktoren wie Wind und Sonne abhängig sind, ist das Angebot nicht steuerbar. Deshalb spielen dynamische Stromtarife eine entscheidende Rolle in der Energiewende, denn sie ermöglichen es, die Nachfrage an das Angebot anzupassen. In der Zukunft könnten dynamische Strompreismodelle in Verbindung mit Smart Metern, Energiemanagementsystemen und intelligenten Stromnetzen eine zentrale Rolle spielen, indem sie den Übergang zu einem dezentralisierten und erneuerbaren Energiesystem beschleunigen. Diese Entwicklungen bieten sowohl Verbrauchern als auch Energieversorgern neue Möglichkeiten und tragen wesentlich zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft bei.
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FAQs
Wie hoch ist das Einsparpotenzial mit einem dynamischen Stromtarif?
Das Einsparpotenzial mit einem dynamischen Stromtarif variiert je nach Verbrauchsverhalten und den Schwankungen der Strompreise. Durch gezielte Verschiebung energieintensiver Tätigkeiten in günstige Tarifzeiten sind erhebliche Einsparungen möglich.
Welche Voraussetzungen brauche ich, um einen dynamischen Stromtarif zu nutzen?
Für die Nutzung eines dynamischen Stromtarifs benötigen Sie einen intelligenten Stromzähler, auch als Smart Meter bezeichnet. Es misst den Stromverbrauch in Echtzeit und überträgt die Daten drahtlos an den Stromanbieter.
Wann kommen dynamische Strompreise?
Ab 2025 besteht für Haushalte mit einem Stromverbrauch von über 6.000 kWh pro Jahr, einer Strom erzeugenden Anlage mit einer Nennleistung von mehr als sieben Kilowatt oder einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung die gesetzliche Pflicht zum Einbau von Smart Metern.