Photovoltaik-Versicherung: Umfassender Schutz vor Sturm, Hagel und Gewitter

Photovoltaik-Versicherung: Umfassender Schutz vor Sturm, Hagel und Gewitter

Wenn Sie eine Photovoltaikanlage betreiben, sind Sie nicht verpflichtet, diese zu versichern. Sinnvoll ist es dennoch, denn eine Photovoltaik-Versicherung schützt vor dem finanziellen Verlust, wenn die Anlage beschädigt wird. Unvorhersehbare Wettereinflüsse gehören zu den häufigsten Ursachen für Schäden an einer Photovoltaikanlage.

Wie profitieren Sie von einer Photovoltaik-Versicherung? Die Versicherung Ihrer Photovoltaikanlage schützt Sie vor finanziellen Verlusten bei Witterungsschäden, Diebstahl, Vandalismus, Schäden durch Tiere, technischen Defekten und Ertragsausfall. Eine Photovoltaik-Versicherung ist notwendig, da herkömmliche Gebäudeversicherungen diese speziellen Risiken oft nicht abdecken. 

Zunehmend wird Deutschland von starken Unwettern betroffen, die an Ihrer Photovoltaikanlage enorme Schäden verursachen können. Sturmschäden, Hagelschlag, Blitzschlag, Überschwemmungen und Schneelast können die Solarmodule zertrümmern, zu Überspannungsschäden führen und die PV-Anlage unbrauchbar machen. Jedes Jahr sind jährlich mehrere tausend PV-Anlagen von Unwetterschäden betroffen, wobei die genauen Zahlen je nach Jahr und Wetterlage variieren. Allein das Sturmtief Friederike hat über 16.000 Schäden an Photovoltaikanlagen verursacht. Allein bei einem Hagelschauer kann ein Schaden in sechsstelliger Höhe entstehen. 

Welche Schäden deckt eine Photovoltaik-Versicherung ab?

Mit dem Abschluss einer Photovoltaik-Versicherung ist Ihre Anlage gegen viele mögliche Gefahren abgesichert. Als sogenannte Allgefahrenversicherung deckt die Photovoltaik-Versicherung alle Schäden ab, die durch unterschiedlichste Ursachen an der Anlage und den einzelnen Komponenten entstehen können. Dabei sind der Umfang der exakt abgedeckten Schäden und die Deckungssumme je nach Versicherungsgesellschaft unterschiedlich.

Typischerweise deckt eine Photovoltaik-Versicherung folgende Schäden ab:

  • Naturgefahren: Schäden durch Sturm, Regen, Hagel, Blitzschlag, Überschwemmungen und Schnee.
  • Diebstahl und Vandalismus: Verlust oder Beschädigung durch Diebstahl oder mutwillige Zerstörung.
  • Feuer: Schäden durch Brand, Explosion oder Kurzschluss.
  • Technische Defekte: Ausfälle durch Material- oder Herstellungsfehler, insbesondere an Modulen und Wechselrichtern.
  • Bedienungsfehler und Fahrlässigkeit
  • Schäden durch Tiere: Bisse von Mardern oder anderen Nagetieren an Kabeln,  ferner Vogelschäden und Insektenbefall. 
  • Ertragsausfall: Entgangene Einnahmen bei Betriebsunterbrechungen infolge versicherter Schäden.

Nach einem Schaden übernimmt die Solaranlage-Versicherung die Erstattung im Rahmen der festgelegten Versicherungssumme. Doch nicht nur das: Eine gute Versicherung trägt auch die zusätzlich anfallenden Kosten wie Aufräum- und Entsorgungskosten, Feuerlöschkosten, Kosten für das Aufstellen eines Gerüsts, Mehrkosten durch behördliche Auflagen und sogar die Kosten für schadenbedingte Arbeiten am Haus.

Grundsätzlich haben Sie als Hausbesitzer drei Möglichkeiten, Ihre PV-Anlage zu versichern:

  • Über die Wohngebäudeversicherung, welche die Photovoltaikanlage umfasst
  • Über einen Zusatzbaustein zur Wohngebäudeversicherung
  • Über eine separate Photovoltaik-Versicherung

Die Hausratversicherung bietet in der Regel nicht die Option, eine PV-Anlage zu versichern. Sie deckt typischerweise Schäden an beweglichen Gegenständen und Einrichtungen im Haus ab, jedoch sind Photovoltaikanlagen aufgrund ihres festen Einbaus in das Gebäude und ihres speziellen Versicherungsbedarfs normalerweise nicht in der Hausratversicherung enthalten.

Anders sieht es bei der Photovoltaik-Versicherung in der Wohngebäudeversicherung aus: Hier ist die PV-Anlage entweder von vornherein komplett mit abgedeckt, oder Sie können sie gegen einen Aufpreis in eine bestehende Police integrieren. Lassen Sie sich ein Angebot machen, was die Absicherung der Anlage kostet und was genau versichert ist. Grundsätzlich müssen Sie die Photovoltaikanlage der Gebäudeversicherung melden, auch wenn Sie sich für eine separate Photovoltaik-Versicherung entscheiden. Denn die PV-Anlage erhöht den Wert Ihres Hauses, der die Versicherungssumme bestimmt.

Präventive Maßnahmen: Wie schützt man eine Solaranlage vor Unwettern?

Vorsorge ist der beste Schutz: Mit präventiven Maßnahmen können Sie in vielen Fällen die Schäden an Ihrer Photovoltaikanlage gering halten. Ziehen Sie schon in der Planungsphase Ihrer PV-Anlage die lokalen Gegebenheiten in die Überlegungen mit ein. Wohnen Sie etwa in einer Region, in der es häufiger zu starken Niederschlägen kommt, können Solarmodule mit verstärktem Glas sinnvoll sein. Zudem sollten die üblichen Windlasten am Standort berechnet und bei der Befestigung der Solarmodule berücksichtigt werden. So können Sie das Risiko von Unwetterschäden an Ihrer Photovoltaikanlage reduzieren:

  • Robuste Installation: Achten Sie auf die sorgfältige Befestigung der Solarmodule und Montagesysteme gemäß den Herstelleranweisungen und den lokalen Bauvorschriften, um Sturmschäden zu minimieren. 
  • Hagelschutz: Verwenden Sie spezielle Hagelschutzfolien oder -beschichtungen auf den Modulen, die die Oberfläche vor Beschädigungen durch Hagelkörner schützen können.
  • Blitzableiter: Durch die Installation eines Blitzableitersystems wird die Anlage vor Blitzschäden geschützt. Ein qualifizierter Elektriker kann bei der richtigen Installation helfen.
  • Regelmäßige Inspektion und Wartung: Führen Sie regelmäßige Inspektionen der Anlage durch, um potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Eine fachkundige Wartung durch zertifizierte Solartechniker ist ebenfalls wichtig und kann gleichzeitig den Alterungsprozess der Module verlangsamen. 
  • Sensortechnologie: Mit dem Einsatz von Wetter-Überwachungssystemen und Sensoren, die frühzeitig Unwetterwarnungen erkennen und die Anlage automatisch abschalten können, lassen sich Schäden minimieren.

Verschiedene technische Leitlinien und Empfehlungen zum Schutz von Photovoltaikanlagen gegen Wetterschäden bieten Richtlinien für die Planung, Installation und Wartung, um sie widerstandsfähiger gegenüber verschiedenen Wetterphänomenen zu machen. Dazu gehört etwa die VDI-Richtlinie 6012, die eine Hilfestellung für die fach- und sachgerechte Konstruktion und Auswahl der verfügbaren Montagesysteme und Befestigungsmittel gibt, um optimalen Schutz vor Wettereinflüssen zu geben. Die DIN EN 1991 legt Lastannahmen für Windlasten und Schneelasten auf Bauwerke und Strukturen fest und kann bei der Berechnung der Windsicherheit von Photovoltaikanlagen helfen.

Was tun, wenn der Schaden bereits eingetreten ist?

Stellen Sie nach einem Unwetter einen Schaden an Ihrer PV-Anlage fest, heißt es schnell handeln, damit die Versicherung Ihren Schaden ermitteln und regulieren kann. Mit den folgenden Schritten stellen Sie sicher, dass die Photovoltaikanlage schnell wieder instand gesetzt und der finanzielle Verlust durch Ertragsausfälle minimiert wird.

  1. Schadensmeldung: Nach dem Schaden muss der Versicherungsnehmer den Schaden umgehend der Versicherung melden. Häufig reicht ein Anruf oder eine formlose Mail, sodass die Versicherung einen Sachverständigen beauftragen kann. Dokumentieren Sie alle sichtbaren Schäden so detailliert wie möglich, am besten mit Fotos oder Videos. Notieren Sie das Datum und die Uhrzeit des Schadenereignisses sowie die Wetterbedingungen zum Zeitpunkt des Schadens. Führen Sie ein schriftliches Protokoll der Ereignisse, einschließlich einer Beschreibung der beobachteten Schäden. Verändern Sie den Schadenort bis zur Freigabe durch den Versicherer nur dann, wenn es aus Gründen der Sicherheit notwendig ist.
  2. Schadensbegutachtung: Die Versicherung wird in der Regel einen Gutachter oder Sachverständigen schicken, um den Schaden zu begutachten und den Umfang der Reparaturen oder den Ersatzbedarf zu ermitteln.
  3. Schadensermittlung: Je nach Schaden übernimmt die Versicherung die Kosten für die Reparatur oder den Austausch defekter Komponenten. Bei Sturmschäden deckt die Versicherung Schäden ab, die durch hohe Windgeschwindigkeiten verursacht wurden, wie abgerissene oder beschädigte Solarmodule und zerstörte Montagesysteme. Hagelschäden werden ebenfalls abgedeckt, einschließlich zertrümmerter oder gerissener Solarmodule, die ihre Effizienz beeinträchtigen oder sie unbrauchbar machen. Bei Blitzschlag oder Überspannungsschäden durch Gewitter werden zerstörte elektrische Komponenten wie Wechselrichter und Verkabelung ersetzt oder repariert.
  4. Reparatur und Ersatz: Die Versicherung übernimmt die Kosten für die Reparatur der beschädigten Teile oder den Austausch defekter Module und Komponenten. Dazu gehören auch die Kosten für notwendige Arbeitsleistungen und Materialien.
  5. Ertragsausfall: Wenn die Photovoltaikanlage aufgrund der Schäden vorübergehend nicht betriebsfähig ist, deckt die Versicherung auch den entgangenen Ertrag ab, basierend auf den erwarteten Einnahmen aus der Stromerzeugung während der Ausfallzeit.
  6. Regulierung und Auszahlung: Nach der Schadensbegutachtung und Feststellung der Kosten übernimmt die Versicherung die entsprechenden Ausgaben und zahlt den vereinbarten Betrag aus.

Wie wählt man die richtige Photovoltaik-Versicherung aus?

Doch wie wählt man nun die richtige Versicherung aus? Seit 2017 hat sich das Angebot an Photovoltaik-Versicherungen fast verdoppelt, da kann es schwerfallen, die richtige herauszufinden. Neben dem bereits diskutierten Deckungsumfang sollten Sie weitere Faktoren berücksichtigen:

  1. Bedarfsermittlung: Bestimmen Sie die genauen Kosten Ihrer Photovoltaikanlage inklusive Installationskosten. Klären Sie, welche Risiken in Ihrer Region besonders relevant sind, etwa Sturmhäufigkeit oder Hagelgefahr.
  2. Deckungsumfang: Stellen Sie sicher, dass die Versicherung umfassenden Schutz bietet, einschließlich Schäden durch Sturm, Hagel, Blitzschlag, Überschwemmung, Feuer, Vandalismus und Diebstahl. Achten Sie auch auf die Deckung von Ertragsausfällen bei Betriebsunterbrechungen. Auch Zusatzkosten wie Aufräum- und Entsorgungskosten, Feuerlöschkosten, Kosten für Gerüststellung und zusätzliche Kosten durch behördliche Auflagen sollten abgedeckt sein.
  3. Versicherungssumme: Die Versicherungssumme sollte den Neuwert der Photovoltaikanlage sowie alle damit verbundenen Installationskosten abdecken.
  4. Selbstbeteiligung: Überprüfen Sie die Höhe der Selbstbeteiligung und stellen Sie sicher, dass sie finanziell tragbar ist.
  5. Prämienhöhe: Vergleichen Sie die Prämien verschiedener Anbieter und prüfen Sie das Preis-Leistungs-Verhältnis.
  6. Laufzeit und Kündigungsfristen: Informieren Sie sich über die Vertragslaufzeit und die Kündigungsfristen der Versicherungspolice.
  7. Zuverlässigkeit des Versicherers: Wählen Sie einen Versicherer mit guter Reputation und zuverlässigem Kundenservice, prüfen Sie auch Bewertungen und Erfahrungsberichte anderer Kunden.
  8. Schadensregulierung: Erkundigen Sie sich nach dem Prozess der Schadensregulierung, wie schnell und unkompliziert Schäden bearbeitet und reguliert werden.
  9. Spezielle Klauseln und Ausschlüsse: Lesen Sie das Kleingedruckte, um alle speziellen Klauseln und Ausschlüsse zu verstehen. Achten Sie darauf, ob es besondere Bedingungen gibt, die den Versicherungsschutz beeinflussen können.
  10. Erweiterte Leistungen: Prüfen Sie, ob die Versicherung zusätzliche Leistungen wie regelmäßige Wartung, Inspektionen oder Unterstützung bei der Anlagenüberwachung anbietet.
  11. Beratung und Support: Nutzen Sie die Möglichkeit einer persönlichen Beratung, um alle offenen Fragen zu klären und das bestmögliche Versicherungspaket für Ihre Bedürfnisse zu finden.
  12. Vergleichsplattformen und Expertenmeinungen: Nutzen Sie Online-Vergleichsportale und ziehen Sie Expertenmeinungen hinzu, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Stiftung Warentest bietet einen umfangreichen Photovoltaik-Versicherungs-Vergleich, der im Finanztest 3/24 veröffentlicht wurde. Hinsichtlich der Photovoltaik-Versicherungskosten zeigt der Test, dass Zusatzbausteine zu einer bestehenden Wohngebäudeversicherung meist günstiger als eine separate Photovoltaik-Versicherung sind, jedoch häufig auch weniger Schäden abdecken. Zusatzbausteine zu einer vorhandenen Gebäudeversicherung gibt es schon ab 35 Euro, eine separate PV-Versicherung mit einem von Stiftung Warentest geforderten Mindestschutz kostet 65 bis 107 Euro jährlich.

Mit einem Vergleichsrechner erhalten Sie individuell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote und können sogar direkt online einen Vertrag abschließen. Lassen Sie sich jedoch nicht von günstigen Tarifen blenden, überprüfen und vergleichen Sie die Tarifdetails sorgfältig. Manchmal lohnt es sich, einen Euro mehr zu zahlen und von erweiterten Leistungen zu profitieren.

Schlussfolgerung

Ist eine Photovoltaik-Versicherung sinnvoll? Ja! Denn so können Sie sich vor dem finanziellen Verlust schützen, der im Falle eines Schadens an Ihrer PV-Anlage auf Sie zukommt. Eine Photovoltaik-Versicherung bietet umfassenden Schutz vor Witterungsschäden, Diebstahl, Vandalismus, Schäden durch Tiere, technischen Defekten und Ertragsausfall. Je nach Deckungsumfang sind auch Aufräum- und Entsorgungskosten, Feuerlöschkosten, Kosten für Gerüststellung und zusätzliche Kosten durch behördliche Auflagen abgedeckt. Ihre Photovoltaikanlage können Sie mit einer separaten Solaranlage-Versicherung, über eine Wohngebäudeversicherung oder einen Zusatzbaustein für eine Gebäudeversicherung versichern. Achten Sie beim Abschluss einer Versicherung darauf, dass das Angebot auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. 

Haben Sie schon einen Photovoltaik-Versicherung? Versicherungsexperten helfen Ihnen bei der Auswahl des passenden Tarifs und klären allen offenen Fragen. Oder Sie wenden sich direkt an Inselvolt: Als Ihr Spezialist für Photovoltaikanlagen stehen wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Kontaktieren Sie uns noch heute für eine individuelle Beratung oder einen Versicherungsvergleich.

Häufig gestellte Fragen zur Photovoltaik-Versicherung

Ist Photovoltaik gegen Hagel versichert?

Eine Photovoltaik-Versicherung versichert Ihre PV-Anlage gegen Unwetterschäden durch Hagel, Sturm oder Gewitter. Auch Diebstahl, Vandalismus, Schäden durch Tiere, technische Defekte und Ertragsausfall abgedeckt.

In welcher Versicherung ist eine Photovoltaikanlage versichert?

Eine PV-Anlage kann über die Wohngebäudeversicherung, welche die Photovoltaikanlage umfasst, einen Zusatzbaustein zur Wohngebäudeversicherung oder über eine separate Photovoltaik-Versicherung versichert werden.

Ist ein Blitzschutz bei PV-Anlagen notwendig?

Ja, ein Blitzschutz ist bei Photovoltaikanlagen notwendig, um Schäden durch direkte und indirekte Blitzeinschläge zu verhindern und die Sicherheit sowie die Funktionalität der Anlage zu gewährleisten.

Wie sturmsicher sind Photovoltaikanlagen?

Bei fachgerechter Installation und Verwendung hochwertiger Montagesysteme sind Photovoltaikanlagen in der Regel sturmsicher. Um maximale Stabilität und Widerstandsfähigkeit gegen starke Winde zu gewährleisten, muss die PV-Anlage gemäß den lokalen Vorschriften und Normen installiert werden.

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Über den Autor

Hallo, ich bin Mike Seeger, Elektroingenieur und begeisterter Solarteur. Meine Leidenschaft für Photovoltaik und erneuerbare Energien hat mich nicht nur zum Mitgründer von inselvolt gemacht, sondern auch zu einem überzeugten Erzähler und Ratgeber in dieser dynamischen Branche.

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