Eine PV-Anlage auf dem eigenen Dach ist ein aktiver Beitrag zur Energiewende und fördert die Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz. Doch wie sieht es aus finanzieller Sicht aus?
Lohnt sich eine Photovoltaikanlage 2024? Die Investition in eine Photovoltaikanlage lohnt sich aufgrund der hohen Strompreise und der sinkenden Kosten für Solarmodule und Zubehör durchaus. Eine PV-Anlage deckt zwischen 30 und 80 Prozent Ihres Stromverbrauchs und reduziert damit die Abhängigkeit von steigenden Strompreisen. Je höher der Eigenverbrauch ist, desto eher rentiert sich die Investition in eine PV-Anlage und desto größer sind die Einsparungen bei den Energiekosten.
In diesem Blogpost untersuchen wir, ob sich die Investition in eine Photovoltaikanlage im Jahr 2024 lohnt. Wir betrachten dabei verschiedene Aspekte der Photovoltaikanlage wie Kosten, Rentabilität, verschiedene Immobilientypen und technologische Fortschritte. Sie erhalten fundierte Informationen und Entscheidungshilfen, sodass Sie Ihren individuellen Fall bewerten können.
Aktuelle Kosten einer Photovoltaikanlage
Sie planen eine Photovoltaikanlage: Mit welchen Kosten müssen Sie 2024 rechnen? Da diese maßgeblich von der Leistung der PV-Anlage abhängen, werden die Kosten pro Kilowatt Peak (kWp) angegeben. Aktuell liegen diese bei etwa 1.000 bis 1.800 Euro pro kWp. Die Kosten können aber je nach Händler bzw. Installateur und Qualität der Komponenten deutlich schwanken. Für eine kleinere Anlage mit einer Leistung von 5 kWp müssen Sie generell mit höheren Kosten pro kWp rechnen als für eine größere Anlage. Die Kosten sinken seit Jahren, im Jahr 2006 etwa mussten Sie noch etwa 6.000 Euro pro kWp einplanen. Die Preisentwicklung von Photovoltaik hängt von mehreren Faktoren ab:
- Herstellungskosten: Die Herstellungskosten sinken kontinuierlich, seit 2013 um fast 90 Prozent. Gründe dafür sind optimierte Produktionsverfahren und Massenherstellung.
- Materialkosten: Die Preise für Glas, Aluminium und weitere Metalle sind in den letzten Jahren weitgehend stabil geblieben und beeinflussen die Preisentwicklung von PV-Anlagen daher nur unwesentlich. Die Kosten für Polysilizium, die entscheidende Komponente in der Solarzelle, werden stark von Angebot und Nachfrage dominiert. Nach einer Knappheit des Rohstoffs 2021 und 2022 liegt mittlerweile ein Überangebot vor, was auch 2024 die Preise weiter sinken lassen wird.
- Transportkosten: Energiekrise und steigende Ölpreise sorgen für höhere Transportkosten. Sie machen insgesamt etwa 10 Prozent der Gesamtkosten aus.
- Nachfrage: Steigende Nachfrage sorgt einerseits für optimierte Massenproduktion und damit zu einem Preisrückgang, aber auch für eine Verknappung der Rohstoffe, was den Preis wiederum in die Höhe treibt.
- Installationskosten: Aufgrund der langfristig steigenden Nachfrage in der Photovoltaikbranche wird auch die Anzahl der Anbieter von PV-Anlagen steigen. Der damit zunehmende Wettbewerb kann zu sinkenden Installationskosten führen.
Förderungen und steuerliche Vorteile in 2024
Mit günstigen Kreditkonditionen, PV-Förderprogrammen und der Einspeisevergütung werden erneuerbare Energien und Solarstrom für Hausbesitzer besonders attraktiv. Einige beliebte Förderungen oder Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW sind momentan zwar ausgeschöpft, allerdings bieten sich Ihnen weitere Alternativen zur Förderung Ihrer PV-Anlage. Wir geben Ihnen einen Überblick über die aktuelle Photovoltaik-Förderung.
- KfW-Kredit 270: Die KfW bietet günstige Kredite für Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme sowie für Netze und Speicher.
- Einspeisevergütung: Für die Einspeisung von selbst produziertem Solarstrom erhalten Sie eine Einspeisevergütung. Diese wird mit der Inbetriebnahme Ihrer Anlage zu dem derzeit geltenden Satz für 20 Jahre festgelegt.
- Steuervorteile: Seit dem 1. Januar 2023 müssen Sie für Ihre PV-Anlage bis 30 kWp keine Mehrwertsteuer, Einkommensteuer und Gewerbesteuer mehr zahlen.
- Solarkredit: Der Solarkredit ist nur für die Finanzierung von PV-Anlagen und Solarthermie gedacht. Da die garantierte Einspeisevergütung für die Zinstilgung verwendet werden kann, ist der Kredit vergleichsweise günstig und je nach Kreditbetrag werden keine zusätzlichen Sicherheiten benötigt.
- Förderung Bundesländer: Aktuell wird nur im Bundesland Berlin unter bestimmten Umständen die Anschaffung einer Photovoltaikanlage in normaler Größe für Privatpersonen bezuschusst. Die Förderprogramme aller anderen Bundesländer sind mittlerweile abgelaufen.
- Kommunale Förderung: Zahlreiche Städte und Gemeinden bezuschussen oder fördern den Bau von PV-Anlagen. In der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz können Sie sich für Ihren Wohnort alle verfügbaren Photovoltaik-Förderungen zu einem bestimmten Thema anzeigen lassen.
- Beratungsförderung: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst die Photovoltaik-Beratung mit 80 Prozent des förderfähigen Beratungshonorars, jedoch höchstens 1.300 Euro bei Ein- oder Zweifamilienhäusern und 1.700 Euro bei höheren Wohneinheiten.
Neben den staatlichen PV-Förderungen bleibt der finanzielle Anreiz, auf lange Sicht Geld zu sparen. Zudem erreichen Sie mit einer effizienten Photovoltaikanlage eine weitgehende Unabhängigkeit von öffentlichen Stromversorgern und tragen aktiv zur Energiewende bei.
Rentabilität von Photovoltaikanlagen
Lohnt sich eine Photovoltaikanlage wirtschaftlich? Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Rentabilität berechnen können und welchen Einfluss es hat, ob Sie Ihren Strom selbst nutzen oder einspeisen.
Berechnung der Rentabilität
Als Rendite einer PV-Anlage wird der jährliche Kapitalertrag der Anlage in Prozent der Investitionskosten bezeichnet. Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann stark variieren. Erheblich beeinflusst wird sie von der Anlagengröße und damit von den Investitionskosten, vom Strompreis und der Preisentwicklung in den nächsten Jahren. Um den Einfluss dieser Faktoren zu verdeutlichen, haben wir die Anlagerendite für Photovoltaikanlagen über einen Zeitraum von 20 Jahren dargestellt und dabei zwei verschiedene Anlagengrößen und unterschiedliche Strompreise und Preisentwicklungen berechnet. Der Betrachtungszeitraum von 20 Jahren ergibt sich aus der Tatsache, dass die Einspeisevergütung zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme für 20 Jahre festgesetzt wird - die Lebensdauer Ihrer PV-Anlage ist in der Regel deutlich länger. Dabei haben wir den Renditerechner von Stiftung Warentest genutzt und folgende Annahmen getroffen:
- Modell: Eigenverbrauch von Solarstrom mit Überschusseinspeisung
- PV-Anlage ohne Stromspeicher
- Eigenverbrauchsanteil: 15 Prozent bei 10 kWp, 25 Prozent bei 5 kWp (berechnet mit dem Unabhängigkeitsrechner der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin)
- Stromertrag (kWh) pro Jahr entspricht der Leistung (kWp) der PV-Anlage multipliziert mit 1.000
- Die Betriebskosten betragen 1,5 Prozent vom Anlagenpreis und steigen um 1,5 Prozent im Jahr.
- Die Einspeisevergütung wird mit dem bis August 2024 gültigen Betrag von 0,0811 Euro je Kilowattstunde festgesetzt.
Betrachtet wurden eine PV-Anlage mit einer Leistung von 10 kWp und Investitionskosten von 12.000 Euro und eine kleinere Anlage mit 5 kWp und Investitionskosten von 8.000 Euro. Für beide Anlagen wurde die Rendite für folgende Fälle berechnet:
- Stromkosten 32 Cent pro Kilowattstunde, jährliche Strompreiserhöhung 2 Prozent
- Stromkosten 42 Cent pro Kilowattstunde, jährliche Strompreiserhöhung 3 Prozent
Beide Fälle sind realistisch, die tatsächliche Strompreisentwicklung ist nicht genau vorhersehbar. Aktuell wird für die nächsten Jahre bis 2042 mit einem leichten bis moderaten Anstieg gerechnet.
In der folgenden Tabelle sind die berechneten Renditen zusammengestellt.
PV-Anlage Leistung |
5 kWp |
10 kWp |
Stromkosten 32 ct/kWh, 2 % Steigerung /Jahr |
4,94 % |
6,02 % |
Stromkosten 42 ct/kWh, 3 % Steigerung /Jahr |
8,27 % |
8,64 % |
Für alle betrachteten Fälle ist die Rendite positiv und relativ hoch. Die Tabelle zeigt außerdem, dass die Rendite für eine größere Anlage und bei höheren Stromkosten höher ausfällt. Die Tabelle veranschaulicht, dass eine Photovoltaikanlage eine lohnende Investition ist. Beachten Sie jedoch, dass es sich um eine Beispielrechnung handelt und die Parameter individuell angepasst werden müssen. Für eine Berechnung der Wirtschaftlichkeit ist es wichtig, dass alle Parameter möglichst exakt die tatsächlichen Umstände beschreiben.
Vergleich: Volleinspeisung vs. Eigenverbrauch
Volleinspeisung oder möglichst viel des Solarstroms selbst verbrauchen - was zahlt sich für Sie mehr aus? Das hängt von zahlreichen Faktoren ab, etwa der Anlagengröße, der Strompreisentwicklung und der Einspeisevergütung. Die Einspeisevergütung ist aktuell etwas höher als noch im letzten Jahr und der Strompreis hat sich auf einem niedrigeren Niveau als in den Vorjahren eingependelt. Wir haben die verschiedenen Szenarien über einen Zeitraum von 20 Jahren durchgerechnet: PV-Anlage mit Volleinspeisung, PV-Anlage ohne Speicher und PV-Anlage mit Stromspeicher. Dazu haben wir folgende Annahmen getroffen:
- Jährlicher Stromverbrauch 4.000 kWh
- Kosten Netzstrom 0,45 €/kWh, Mittelwert über 20 Jahre
- Einspeisevergütung Stand 2/2024: Volleinspeisung 12,87 ct/kWh, Teileinspeisung 8,11 ct/kWh
- Stromkosten über 20 Jahre setzen sich zusammen aus den Anschaffungskosten der Photovoltaikanlage und den Kosten für Netzstrom, abzüglich der Einspeisevergütung.
- Autarkiegrad und Eigenverbrauchsanteil wurden mit dem Unabhängigkeitsrechner der HTW Berlin berechnet.
Merkmal |
Volleinspeisung |
PV-Anlage ohne Speicher |
PV-Anlage mit Stromspeicher |
|
jährlicher Stromverbrauch |
kWh |
4.000 |
4.000 |
4.000 |
Anlagenleistung |
kWp |
10 |
10 |
10 |
Speichergröße |
kWh |
- |
- |
10 |
Stromertrag/Jahr |
kWh |
10.000 |
10.000 |
10.000 |
Anschaffungskosten |
€ |
10.000 |
10.000 |
16.000 |
Eigenverbrauch |
% |
0 |
15 |
35 |
Autarkiegrad |
% |
0 |
37 |
81 |
Netzbezug |
% |
100 |
63 |
19 |
Stromkosten Netz/Jahr |
€ |
1.800 |
1.134 |
342 |
Einspeisevergütung/Jahr |
€ |
1.287 |
689 |
527 |
Stromkosten/Jahr |
€ |
1.013 |
945 |
615 |
Ersparnis/Jahr |
€ |
787 |
855 |
1.185 |
Die Tabelle zeigt, dass sich eine PV-Anlage in jedem Fall lohnt, egal ob Sie Ihren Strom komplett ins Stromnetz einspeisen oder so viel wie möglich selbst verbrauchen. Dabei sehen Sie, dass der finanzielle Gewinn größer wird, wenn Sie den Solarstrom weitgehend selbst nutzen, trotz höherer Investitionskosten für einen Stromspeicher. Denn auch mit der aktuellen leichten Entspannung bei der Strompreisentwicklung ist die Differenz zwischen Einspeisevergütung und Netzstromkosten groß. Je größer sie ist, desto weniger lohnt sich die Volleinspeisung.
Inwiefern sich eine Speichererweiterung in Ihrem individuellen Fall lohnt, können Sie übrigens ganz einfach mithilfe unseres interaktiven Rentabilitätsrechners für Batteriespeicher-Erweiterungen überschlagen.
Photovoltaikanlagen für verschiedene Immobilientypen
Photovoltaikanlagen auf Einfamilienhäusern prägen mittlerweile das Bild in vielen Städten. Doch auch auf Mehrfamilienhäusern sind zunehmend Solaranlagen zu sehen, sie steigern den Wert der Immobilie und können für erhebliche Einsparungen bei den Mietkosten sorgen. Die großen Dachflächen von Mehrfamilienhäusern ermöglichen leistungsstarke Photovoltaikanlagen.
In der folgenden Tabelle haben wir die maximal mögliche Leistung der Photovoltaikanlage und die Kosten für verschiedene Dachflächen zusammengestellt. Dabei wird je kWp eine belegbare Dachfläche von 5 Quadratmetern angenommen, die belegbare Dachfläche wird mit 80 Prozent der tatsächlichen Dachfläche festgelegt. Die Kosten der Photovoltaikanlage wurden über die kWp-Leistung berechnet. Mit zunehmender Leistung werden die Kosten für ein kWp günstiger.
Dachtyp |
Fläche [m²] |
max. Leistung [kWp] |
Kosten je 1 kWp [€] |
Gesamtkosten inkl. Montage [€] |
kleines Dach |
100 |
16 |
1.300 |
20.800 |
mittelgroßes Dach |
150 |
24 |
1.200 |
28.800 |
großes Dach |
250 |
40 |
1.000 |
40.000 |
Photovoltaiklösungen für Einfamilienhäuser
Sie haben sich für eine PV-Anlage auf Ihrem Einfamilienhaus entschieden. Wie groß muss eine Anlage für Ihre Bedürfnisse sein und wie kann sie in das bestehende Hausenergiesystem integriert werden? Bevor es an die Detailplanung der PV-Anlage geht, sind viele Fragen zu klären. Wir erklären Schritt für Schritt, wie Sie die passende Photovoltaiklösung für Ihr Einfamilienhaus finden.
- Größe und Ausrichtung des Dachs: Die belegbare Dachfläche gibt die maximale Anzahl der Solarmodule auf Ihrem Dach vor. Die Dachfläche können Sie dem Bauplan Ihres Hauses entnehmen oder mithilfe eines Laser-Geräts selbst ausmessen. Diese Fläche ist allerdings nicht komplett für Solarmodule nutzbar, generell gilt als Faustformel für die belegbare Dachfläche die Multiplikation der Dachfläche mit dem Faktor 0,8. Haben Sie allerdings viele Fenster, Gauben oder einen eingebauten Balkon, kann die belegbare Dachfläche deutlich kleiner sein. Auch die Dachausrichtung beeinflusst den Stromertrag: Südausrichtung ist am ertragreichsten, aber auch mit Ost-West-Ausrichtung können Sie hohe Erträge erzielen. Die Nutzung beider Dachflächen mit Ost-West-Ausrichtung hat zudem den Vorteil, dass die Stromverteilung gleichmäßiger über den Tag verteilt ist. Es wird morgens und nachmittags Strom erzeugt, also zu Zeiten, zu denen er in vielen Haushalten direkt genutzt werden kann.
- Eigenverbrauch: Eine vierköpfige Familie im Einfamilienhaus verbraucht durchschnittlich etwa 4.000 kWh im Jahr. Tendenziell wird der Eigenverbrauch in den nächsten Jahren steigen, da zunehmend Wärmepumpen installiert werden, die ihren Strom von der PV-Anlage beziehen und auch die Anzahl der Elektroautos zunimmt, die über eine private Wallbox geladen werden. Versuchen Sie, Ihren Verbrauch möglichst individuell und vorausschauend zu ermitteln, sodass Sie die optimale Größe für Ihre PV-Anlage finden.
- Anlagenleistung: In Deutschland sind für 1.000 kWh Energie etwa 1 kWp Anlagenleistung notwendig. Mit dieser Angabe können Sie aus Ihrem individuellen Jahresstromverbrauch die notwendige Anlagenleistung berechnen, indem Sie durch 1.000 dividieren. Für die Musterfamilie mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh ist also eine Anlagenleistung von mindestens 4.000 / 1.000 = 4 kWp notwendig. Ohne Stromspeicher lässt sich mit 4 kWp allerdings nur ein Autarkiegrad von 30 % erreichen, Sie müssten also weiterhin 70 % Ihres Stroms über öffentliche Stromanbieter beziehen. Mit einer größeren Leistung Ihrer PV-Anlage und/oder einem Stromspeicher lassen sich höhere Autarkiegrade erzielen. Stromspeicher von AlphaESS bietet Ihnen eine breite Palette von Lösungen für private Haushalte und Gewerbebetriebe an.
- Anlagenfläche: Für 1 kWp benötigen Sie etwa 5 m² belegbare Dachfläche. Für eine Anlagenleistung von 4 kWp entspricht das einer belegbaren Dachfläche von 20 m² bzw. einer realen Dachfläche von 25 m². Um einen größeren Teil Ihres Strombedarfs durch Solarstrom zu ersetzen, sollte Ihre Anlage mindestens 5, wenn möglich sogar 10 kWp leisten. Eine Anlage mit 10 kWp benötigt eine belegbare Dachfläche von 50 m².
- Integration in bestehende Hausenergiesysteme: Haben Sie ein Elektroauto oder eine Wärmepumpe, die mit der PV-Anlage betrieben werden soll? Integrieren Sie Ihre PV-Anlage so in Ihr Hausenergiesystem, dass Sie Ihren Energieverbrauch reduzieren und die Energieeffizienz maximieren. Mithilfe von Stromspeichern können Sie die erzeugte Energie speichern und zu einem späteren Zeitpunkt nutzen.
Photovoltaik für Mehrfamilienhäuser
Auch für Mehrfamilienhäuser ist die Installation einer PV-Anlage in der Regel eine lohnende Investition, die mit dem Solarpaket 1 künftig noch einfacher umzusetzen ist. Die Kosten für eine Photovoltaikanlage auf einem Mehrfamilienhaus sind in Relation geringer, da die PV-Anlagen mit steigender Leistung proportional günstiger werden und Fixkosten sich auf mehrere Haushalte aufteilen. Anders als im Einfamilienhaus sind bei der Planung und Installation jedoch mehrere Schritte zu beachten, denn der Solarstrom lässt sich auf unterschiedliche Weise nutzen. Wir stellen Ihnen vier Betriebsmodelle für Photovoltaik für Mehrfamilienhäuser vor.
- Allgemeinstrom: Die PV-Anlage stellt den Strom für gemeinsam genutzte Bereiche, wie z.B. das Treppenhaus, die Tiefgarage oder die Wärmepumpe. Nicht genutzter Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist. Durch geringere Stromkosten und die Einspeisevergütung reduziert sich die Nebenkostenabrechnung für die Bewohner. Dieses Modell empfiehlt sich für eine kleine PV-Anlage oder wenn der Allgemeinstrombedarf des Hauses sehr hoch ist.
- Mieterstrommodell: Der Betreiber der PV-Anlage liefert den Bewohnern den Solarstrom aus der Photovoltaikanlage und deckt auch den restlichen Strombedarf ab. Dadurch entsteht eine Mischkalkulation aus günstigem Solarstrom und teurem Netzstrom, der nach § 42a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) maximal 90 Prozent des jeweils gültigen Grundversorgertarifs ausmachen darf. Der Mieter kann frei entscheiden, ob er das Mieterstrom-Angebot annehmen möchte.
- Einzelanlage: Einzelne Wohneinheiten betreiben eigene PV-Anlagen auf dem Dach des Mehrfamilienhauses. Dafür pachten sie Flächen auf dem Gemeinschaftsdach und können dort eine eigene Photovoltaikanlage installieren. Der Betrieb der Anlage ist dann mit dem Betrieb einer PV-Anlage auf einem Einfamilienhaus vergleichbar. Die Betreiber der Einzelanlage verbrauchen ihren Solarstrom in der eigenen Wohnung und speisen Überschüsse ins öffentliche Netz ein. Dieses Konzept ist vor allem dann interessant, wenn sich nur wenige Wohnungseigentümer eines Mehrfamilienhauses für Photovoltaik interessieren.
- Volleinspeisung: Der Solarstrom wird ohne Eigenverbrauch vollständig ins öffentliche Netz eingespeist. Die Einspeisevergütung ist mit aktuell knapp 12,9 ct/kWh deutlich höher als bei der Überschusseinspeisung, allerdings fällt der lukrative PV-Stromverbrauch im Gebäude weg. Reine Volleinspeisung ist umso wirtschaftlicher, je größer die erzeugte Strommenge und je geringer die Investitionskosten sind. Das solare Potenzial des Dachs sollte also möglichst ganz ausgeschöpft werden.
Die richtige Größe der PV-Anlage lässt sich einfach berechnen: Für einen Haushalt mit vier Personen werden 4 kWp benötigt. Umfasst das Mehrfamilienhaus zehn Parteien, werden entsprechend 40 kWp benötigt. Je kWp brauchen Sie etwa fünf Quadratmeter belegbare Dachfläche, also insgesamt 200 Quadratmeter. Ähnlich wie bei einem Einfamilienhaus lohnt es sich auch hier, die Anlage so groß wie möglich zu gestalten, um einen möglichst hohen Autarkiegrad zu erreichen. Allerdings sollte die Photovoltaikanlage eine Gesamtleistung von 100 kWp nicht überschreiten, da sonst der Nullsteuersatz nicht mehr gilt. Gibt es mehrere Einzelanlagen auf einem Dach, werden sie für die Berechnung zusammengefasst. Weiterhin sind pro Wohneinheit maximal 15 kWp zulässig.
Eine optimale Abrechnung ist im Mehrfamilienhaus nicht ganz einfach, da verschiedene Modelle möglich und dementsprechend unterschiedliche Zähler notwendig sind. Wichtig ist, dass bereits in der Planungsphase der PV-Anlage alle Eigentümer der Wohneinheiten ihre Ansichten und Wünsche äußern, die mit einer geschickten Zählernutzung und Abrechnung aufeinander abgestimmt werden.
Technologische Entwicklungen und Zukunftsaussichten
In den letzten Jahren hat die Entwicklung der Solarenergie große Fortschritte gemacht, die Effizienz der Solarzellen hat sich erhöht und die Kosten für Solarmodule sind stark gesunken. Solaranlagen werden immer erschwinglicher und attraktiver für Verbraucher und Unternehmen.
Nach wie vor wird in vielen Bereichen der Photovoltaik geforscht, um einen höheren Wirkungsgrad zu erreichen, mehr Flächen nutzen zu können und die Herstellung umweltfreundlicher zu gestalten. Hier stellen wir Ihnen aktuelle Forschungsprojekte vor:
- Der Wirkungsgrad der meistverwendeten monokristallinen und polykristallinen Solarmodule beträgt etwa 15 bis 22 Prozent. Hier wird insbesondere daran geforscht, das Schwachlichtverhalten zu verbessern. Als besonders vielversprechend gelten aktuell sogenannte Perowskit-Solarzellen, die einen Wirkungsgrad von über 29 Prozent aufweisen. In den USA wird an beweglichen Solarmodulen geforscht, die bis zu 90 Prozent der Sonnenstrahlen effektiv nutzen können.
- Um dem enormen Platzbedarf der Photovoltaikanlagen gerecht zu werden, wird nach alternativen Standorten gesucht. Zwei Hoffnungsträger sind schwimmende Photovoltaik, also Solaranlagen, die auf Gewässern errichtet werden, und Agri-Photovoltaik, eine Kombination von Photovoltaik und Pflanzenanbau auf einer Fläche.
- Dachanlagen bekommen Konkurrenz: Transparente Solarfolie, die einfach auf Fenster oder andere Glasflächen geklebt wird und eine spezielle Farbe, mit der die Fassade zur Stromerzeugung genutzt werden kann, sind ebenfalls Gegenstand der aktuellen Forschung. Die Ansätze sind vielversprechend, allerdings liegen die Wirkungsgrade noch deutlich unter dem der klassischen Solarmodule.
- Um Solarmodule in Zukunft umweltfreundlicher zu machen, stehen mehrere Lösungen bereit. Etwa organische Solarzellen, die ohne Silizium und klimaschädliches Stickstoff-Fluorid NF3 auskommen, oder Solarzellen aus Bio-Abfällen. Außerdem gibt es bereits vielversprechende Ansätze, Silizium-Zellen zu recyceln und wiederzuverwenden.
Angesichts des rasanten technischen Fortschritts wird es wahrscheinlich schon bald möglich sein, das gesamte Spektrum des Sonnenlichts bei nahezu jedem Wetter zu nutzen und dabei einen Wirkungsgrad von weit über 30 Prozent zu erreichen. Photovoltaik wird auf nahezu jeder Fläche einsetzbar sein und die Module werden sich in Zukunft dank innovativer Recycling-Methoden komplett wiederverwenden lassen. Diese Entwicklungen werden die Kosten in Zukunft so weit senken, dass Photovoltaik nicht nur zum effizientesten, sondern auch zum günstigsten Energieträger wird.
Praktische Tipps für die Umsetzung
Von der Idee einer PV-Anlage bis zur Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms ist es ein weiter Weg, der sorgfältig und kompetent geplant werden sollte. Wenn die Anlage in Betrieb ist, wird durch regelmäßige Wartung und Überwachung eine optimale Leistung und Langlebigkeit Ihrer PV-Anlage sichergestellt.
Auswahl der richtigen Komponenten
Die Auswahl der richtigen Komponenten ist entscheidend für die Sicherheit, Effizienz und Langlebigkeit einer PV-Anlage. Um eine optimale Leistung zu gewährleisten, sollte jede Komponente von den Solarmodulen und dem Wechselrichter bis hin zu den Montagesystemen und Schutzvorrichtungen sorgfältig ausgewählt werden. Mit der Ergänzung zusätzlicher Komponenten wie Stromspeicher oder Wallboxen können Sie den Nutzen Ihrer PV-Anlage zusätzlich steigern. Es lohnt sich, die Planung in fachkundige Hände zu geben und auf Bundles & PV Komplettanlagen zu setzen, so können Sie sicher sein, dass alle Komponenten optimal zueinander und zu Ihrem individuellen Bedarf passen.
Installation und Wartung
Die Montage und der Anschluss einer Photovoltaikanlage erfordern eine hohe Fachkompetenz, das Know-how von Zimmerleuten und Dachdeckern ist dabei ebenso gefragt wie das von Elektrofachkräften. Der beste Partner für dieses Projekt ist eine Solar-Fachfirma, die Ihre Photovoltaikanlage von der Planung bis zur Inbetriebnahme betreut.
Nach der Inbetriebnahme sind eine regelmäßige Wartung und Überwachung essenziell, um die maximale Effizienz und eine lange Lebensdauer Ihrer PV-Anlage zu gewährleisten. Zu den wichtigen Maßnahmen zählen Sichtkontrollen, Routineinspektionen, die Säuberung der Solarmodule und die Kontrolle der elektrischen Bauteile. Alle vier Jahre sollte eine große Inspektion durch eine Elektrofachkraft erfolgen. Dank moderner Überwachungssysteme ist es möglich, die Leistung der Anlage aus der Ferne zu überwachen und Probleme frühzeitig zu erkennen. Dies ermöglicht eine schnelle Intervention und hilft, Ausfallzeiten zu minimieren.
Fazit
Lohnt sich eine Photovoltaikanlage 2024? Im vorliegenden Blogpost haben wir verschiedene Einflussfaktoren beleuchtet, die Ihnen bei der Entscheidung für eine Photovoltaikanlage helfen können. Aufgrund hoher Strompreise und sinkender Kosten für Solarmodule und Zubehör lohnt sich die Investition in eine Photovoltaikanlage in fast jedem Fall. Selbst wenn Sie Ihren Solarstrom komplett einspeisen, haben Sie einen finanziellen Vorteil, der umso größer wird, je größer Ihr Eigenverbrauchsanteil ist. Auch für Mehrfamilienhäuser ist die Installation einer PV-Anlage in der Regel eine lohnende Investition. Dort sind die Kosten in Relation sogar geringer, da die Anlagen mit steigender Leistung proportional günstiger werden und Fixkosten sich auf mehrere Haushalte aufteilen. Dank verschiedener Betriebsmodelle findet sich für jedes Mehrfamilienhaus eine passende Nutzung der PV-Anlage. Angesichts des rasanten technischen Fortschritts werden die Kosten in Zukunft so weit sinken, dass Photovoltaik zum günstigsten und effizientesten Energieträger wird.
Eine fachgerechte Planung und Montage sind entscheidend für die Sicherheit, Effizienz und Langlebigkeit einer PV-Anlage. Holen Sie sich Hilfe vom Profi und kontaktieren Sie uns, wir unterstützen Sie in allen Bereichen und stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
FAQs
Was ist der Unterschied zwischen monokristallinen und polykristallinen Solarzellen?
Monokristalline Solarzellen bestehen aus einem einzigen Kristall Silizium, während polykristalline Solarzellen aus vielen kleinen Siliziumkristallen bestehen. Bei der Umwandlung von Sonnenlicht in Strom hat monokristallines Silizium einen höheren Wirkungsgrad als polykristalline Solarzellen, ist jedoch auch teurer in der Herstellung.
Wie lange ist die durchschnittliche Lebensdauer einer Photovoltaikanlage?
Die Lebensdauer von PV-Anlagen hängt von der Qualität der verwendeten Komponenten, der Installation und der Wartung ab. Die Hersteller-Garantie beträgt in der Regel 20 bis 25 Jahre, eine längere Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren ist jedoch realistisch. Bisher fehlen die Erfahrungswerte, da PV-Anlagen erst seit dem Jahr 2000 in größeren Mengen installiert werden.
Welche Wartungsarbeiten sind für eine Photovoltaikanlage notwendig?
Zu den wichtigen Wartungsarbeiten zählen regelmäßige Sichtkontrollen, Routineinspektionen, die Säuberung der Solarmodule und die Kontrolle der elektrischen Bauteile. Alle vier Jahre sollte eine große Inspektion durch eine Elektrofachkraft erfolgen. Mit modernen Überwachungssystemen lässt sich die Leistung der Anlage überwachen und Probleme können frühzeitig erkannt werden.