Etwa ein Viertel aller PV-Anlagen in Deutschland hat einen Batteriespeicher. Allein im Jahr 2023 wurde fast jede zweite Photovoltaikanlage mit einem Stromspeicher installiert. Das sind knapp 600.000 Anlagen mit Stromspeicher - zehn Jahre davor waren es nur etwa 5.000. Der Anteil an älteren PV-Anlagen, an denen Batteriespeicher nachgerüstet wird, ist dagegen deutlich geringer. Dabei bringt ein Stromspeicher Ihnen einen echten Mehrwert: Sie können das Potenzial Ihrer PV-Anlage voll ausnutzen, gewinnen an Autarkie und Unabhängigkeit und können dynamische Stromtarife effektiv verwenden. All das senkt Ihren Verbrauch an Netzstrom und führt zu deutlich sinkenden Stromkosten. In den meisten Fällen spricht technisch und regulatorisch nichts dagegen, einen Batteriespeicher nachzurüsten, auch wenn dazu bestimmte Voraussetzungen vorliegen müssen.
Welche Voraussetzungen bestehen für die Nachrüstung eines Batteriespeichers? Für eine profitable Nachrüstung eines Batteriespeichers muss Ihre PV-Anlage ausreichend Strom für die Speicherung liefern. Die Technik sollte nicht veraltet sein, sodass Ihre Photovoltaikanlage die Lebensdauer des Speichers überdauert, also für mindestens zehn bis 15 Jahre. Ist Ihre PV-Anlage nicht mit einem Hybrid-Wechselrichter ausgestattet, muss die Möglichkeit bestehen, einen zusätzlichen Batteriewechselrichter zu integrieren. Kontaktieren Sie vor der Installation Ihren örtlichen Netzbetreiber und prüfen Sie die aktuellen Anschlussbedingungen und Vorgaben. Schließlich können Sie von der Möglichkeit Gebrauch machen, einen Speicher unabhängig von oder ergänzend zur PV-Anlage mit Netzstrom zu laden. Insbesondere bei dynamischen Strompreistarifen ist dies eine interessante Option, um Preisschwankungen gezielt zu nutzen.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann lesen Sie weiter und erfahren, warum es sich lohnt, Batteriespeicher nachzurüsten und wie Sie die Nachrüstung Schritt für Schritt planen.
Warum lohnt es sich, einen Batteriespeicher nachzurüsten?
Batteriespeicher nachrüsten hat viele Vorteile für Sie als Besitzer einer PV-Anlage: Sie profitieren nicht nur von erheblichen Einsparungen bei Ihren Stromkosten, sondern steigern auch Ihre Unabhängigkeit vom Netz, können dynamische Stromtarife effektiv nutzen und sich sogar gegen Stromausfälle wappnen. Warum sich die Integration von Stromspeichern in bestehende Anlagen lohnt, haben wir im Folgenden übersichtlich für Sie zusammengestellt:
- Erhöhung des Eigenverbrauchs: Mit einem Stromspeicher können Sie überschüssigen Solarstrom, der tagsüber produziert wird, für Ihren Eigenbedarf am Abend und in der Nacht nutzen. Die Eigenverbrauchsrate für Einfamilienhäuser ohne Speicher liegt etwa bei 20 bis 30 Prozent, mit der Installation eines Stromspeichers ist eine deutliche Steigerung auf 50 bis 80 Prozent möglich. Mit einem Elektroauto können Sie sogar eine Eigenverbrauchsrate von bis zu 90 Prozent erreichen, wenn Sie den Solarstrom vollständig zur Deckung des Haushalts- und Fahrzeugbedarfs nutzen.
- Senkung der Stromkosten: Je effektiver Sie Ihre PV-Anlage nutzen, desto weniger Netzstrom müssen Sie beziehen. Und damit sparen Sie richtig Geld, denn statt etwa 35 Cent je Kilowattstunde zahlen Sie für Ihren Solarstrom keinen Cent. So können Sie auch langfristig Ihre Stromkosten deutlich senken.
- Steigerung der Unabhängigkeit vom Stromnetz: Mit einem nachgerüsteten Batteriespeicher sind Sie weniger auf teuren Netzstrom angewiesen und profitieren von stabilen, kalkulierbaren Stromkosten. Sie sind weniger abhängig von Schwankungen im Netz und sichern sich gegen zukünftige Preissteigerungen ab.
- Notstromversorgung: Sie können Ihr Speichersystem mit einer zusätzlichen Backup-Funktion versehen, die bei Stromausfällen die Stromversorgung in Ihrem Haushalt aufrechterhält. Ausgewählte Geräte werden dann mit Strom aus dem Speicher versorgt, der über Ihre PV-Anlage auch weiterhin nachgeladen werden kann. Das ist besonders in Regionen mit einer instabilen Stromversorgung von Vorteil. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, im Falle von Stromausfällen mit einer dedizierten Backupbox das gesamte Haus mit Strom weiterzuversrogen.
- Nutzung dynamischer Stromtarife: Ab Januar 2025 müssen Stromanbieter zusätzlich zu den klassischen Tarifen einen dynamischen Stromtarif anbieten. Dieser richtet sich nach dem aktuellen Börsenpreis und ist abhängig von Angebot und Nachfrage. Für Sie als Nutzer bedeutet das stündlich schwankende Preise, die Sie mit einem Energiemanagementsystem (EMS) optimal nutzen können: Mit EMS wie VOLTRADER, der Alpha ESS Dynamic Box oder der Huawei EMMA können Sie automatisch zu günstigen Preisen Strom aus dem Netz beziehen (netzladen), speichern und zu Zeiten nutzen, in denen der Netzstrom teurer ist.
- Optimierte Nutzung für Wärmepumpen und E-Autos: Mit einem Batteriespeicher können Sie überschüssigen Strom Ihrer PV-Anlage optimal nutzen, indem Sie den Strom für Ihre Wärmepumpe zur Verfügung stellen oder Ihr E-Auto laden.
- Unterstützung der Energiewende: Eine PV-Anlage mit Energiespeicher fördert die Nutzung erneuerbarer Energien und reduziert den Einsatz fossiler Brennstoffe. Eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher vermeidet im Durchschnitt mehrere Hundert Kilogramm CO₂ im Jahr, damit leisten Sie einen aktiven Beitrag zur Energiewende.
Voraussetzungen für die Nachrüstung eines Batteriespeichers
Wer eine ältere PV-Anlage hat, profitiert meist noch von einer sehr hohen Einspeisevergütung: 2004 bis 2006 lagen die EEG-Mindestvergütungssätze über 50 Cent je Kilowattstunde. Viele PV-Anlagen waren auf Volleinspeisung ausgelegt, da die Vergütung höher als der Strompreis war. Viele dieser lukrativen Verträge laufen jetzt aus, und damit stellt sich die Frage: Wie können Sie Ihre PV-Anlage weiterhin effektiv nutzen? Mit der Nachrüstung eines Batteriespeichers können Sie Ihren Eigenverbrauch steigern und clever sparen. Wir erklären Ihnen die technischen und regulatorischen Voraussetzungen, die Ihre PV-Anlage erfüllen muss, um Batteriespeicher nachrüsten zu können.
Technische Voraussetzungen
Die Größe und Leistung Ihrer PV-Anlage sind entscheidende Faktoren für die Nachrüstung des Batteriespeichers. Je größer Ihre Anlage ist, desto mehr Strom steht zur Verfügung, um den Speicher zu laden. In einem Einfamilienhaus sollte die Photovoltaikanlage mindestens eine Leistung von 5 kWp aufweisen, um einen Speicher effektiv nutzen zu können.
Auch das Alter Ihrer PV-Anlage kann die Entscheidung zur Speichernachrüstung beeinflussen, denn ältere Systeme sind eventuell inkompatibel mit modernen Speichersystemen oder weisen nicht die notwendigen technischen Schnittstellen auf. Generell sollten Sie Anlagen, die älter als zehn Jahre alt sind, auf Verschleißerscheinungen überprüfen, um eine stabile Leistung sicherzustellen. Zudem unterliegen Solarzellen der Degradation: Mit zunehmendem Alter verlieren sie an Leistung. Auch bei der Technik der Solarmodule hat sich in den letzten Jahren einiges getan, sodass moderne Geräte einen deutlich höheren Wirkungsgrad besitzen. Mit einem umfassenden Anlagencheck können Sie Ihre in die Jahre gekommene Anlage gründlich auf Sicherheit und Leistungsfähigkeit überprüfen lassen.
Für PV-Anlagen ohne Speicher wird in der Regel ein Standard-String-Wechselrichter eingesetzt. Er wandelt den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom, der im Haushalt verwendet oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann. An einen String-Wechselrichter kann jedoch keine Batterie angeschlossen werden. Wenn Sie für Ihre PV-Anlage Speicher nachrüsten möchten, haben Sie drei Möglichkeiten:
- Zur Anbindung an einen Speicher kann der String-Wechselrichter durch einen Hybrid-Wechselrichter ersetzt werden.
- Zusätzlich zum bestehenden String-Wechselrichter wird ein Batteriewechselrichter installiert, der den Wechselstrom in speicherfähigen Gleichstrom und beim Entladen des Speichers wieder in Wechselstrom umwandelt.
- Es wird ein SAX Power Batteriespeicher installiert, der die gespeicherte Energie ohne zusätzlichen Wechselrichter direkt in Wechselstrom umwandelt. Er lässt sich problemlos von einem Elektriker in Ihre bestehende Anlage integrieren. Die Steuerung des Speichers erfolgt über ein Energiemanagementsystem, wie etwa den VOLTRADER. Das EMS ist eine intelligente und effiziente Steuerung Ihrer Energiebedürfnisse, mit der Sie nicht nur Kosten sparen, sondern auch nachhaltig handeln.
Mit der nachfolgenden Checkliste können Sie ganz einfach die technischen Voraussetzungen Ihrer PV-Anlage prüfen:
Kriterium |
Ja |
Nein |
Liefert Ihre PV-Anlage ausreichend Strom für den Eigenverbrauch und die Speicherung? |
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Ist Ihre PV-Anlage in einem guten technischen Zustand? |
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Ist Platz für einen Batteriespeicher vorhanden? |
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Können Sie eine der drei Möglichkeiten (Hybrid-Wechselrichter, zusätzlicher Batteriewechselrichter, SAX Power Homespeicher) umsetzen? |
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Haben Sie die Unterstützung eines Elektrikers? |
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Ist der geplante Batteriespeicher mit Ihrer Anlage kompatibel? |
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Sind die notwendigen Schnittstellen vorhanden? |
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Unterstützt der geplante Speicher die gewünschten Funktionen (Erhöhung des Eigenverbrauchs und der Autarkie, Notstrom, …)? |
Regulatorische Voraussetzungen
Wie eine PV-Anlage muss auch nachgerüsteter Speicher beim Netzbetreiber angemeldet und online im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert werden. Spätestens einen Monat nach Inbetriebnahme muss die Anmeldung erfolgt sein, sonst riskieren Sie ein Bußgeld.
Je nach Region, Netzbetreiber und Netzauslastung können die Netzanschlussbedingungen unterschiedlich sein. Kontaktieren Sie Ihren örtlichen Netzbetreiber und prüfen Sie die aktuellen Anschlussbedingungen und Vorgaben, idealerweise durch einen Elektriker oder Fachinstallateur.
Ist Ihre Anlage älter als 20 Jahre, erhalten Sie keine Einspeisevergütung mehr. Sie erhalten nur eine geringe Vergütung für Ihren eingespeisten Strom, sodass es sinnvoll ist, für Ihre PV-Anlage Speicher nachzurüsten. So können Sie Ihren Eigenverbrauchsanteil deutlich steigern. Allerdings ist hier der Zustand Ihrer Anlage entscheidend, denn sie sollte ja die prognostizierte Lebensdauer des Speichers - in der Regel mindestens zehn Jahre - auch überstehen.
Beachten Sie auch, ob Ihr Vertrag auf Volleinspeisung oder Überschusseinspeisung läuft: Ältere Anlagen sind meist auf Volleinspeisung ausgelegt, da eine hohe Einspeisevergütung und niedrige Strompreise größtmöglichen Profit bieten. Neuere Anlagen werden weitestgehend für den Eigenverbrauch eingesetzt und arbeiten daher mit der Überschusseinspeisung. Bei Überschusseinspeisung ist in der Regel einfach, den Batteriespeicher nachzurüsten, da technisch nur wenig umgebaut werden muss. Bei PV-Anlagen mit Volleinspeisung sieht es dagegen anders aus: Zum einen kommen höhere Kosten für den Umbau auf Sie zu, zum anderen sind Sie bis zum Ende der Vertragslaufzeit von 20 Jahren gebunden. Da die Einspeisevergütung bei Altanlagen in der Regel über dem Bezugsstrompreis liegt, lohnt es sich nicht, vorzeitig aus dem Vertrag auszusteigen.
Ist mein Wechselrichter kompatibel mit einem Batteriespeicher?
Der Wechselrichter spielt eine wichtige Rolle bei der Speichernachrüstung. Es gibt eine große Auswahl an Wechselrichtern, und nicht alle sind mit einem Batteriespeicher kompatibel. Im Folgenden erklären wir die für eine PV-Anlage mit Speichersystem relevanten Wechselrichter-Arten und bieten praktische Lösungen an, falls der bestehende Wechselrichter inkompatibel mit einem Batteriespeicher ist.
Ein PV-Wechselrichter wandelt den von den Solarmodulen der PV-Anlage erzeugten Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) um. Meistens ist der PV-Wechselrichter mit einem String verbunden, also mehreren in Reihe geschalteten Solarmodulen, und wird dann als String-Wechselrichter bezeichnet. Er ist nicht speicherfähig, kann also keinen Speicher integrieren. String-Wechselrichter sind eine einfache und zuverlässige Option für PV-Anlagen ohne Speicherbedarf.
Wenn Sie Speicher für Photovoltaik nachrüsten wollen, muss ein zusätzlicher Batteriewechselrichter installiert oder Ihr bestehender Wechselrichter durch einen Hybrid-Wechselrichter ersetzt werden. Alternativ können Sie SAX Power Batteriespeicher mit einem VOLTRADER Energiemanagementsystem ohne zusätzlichen Wechselrichter installieren.
Der Batteriewechselrichter wird für die Steuerung und Integration eines Batteriespeichers verwendet. Standardmäßig ist er bidirektional, das heißt, er lädt die Batterie mit Strom aus dem Netz oder aus der PV-Anlage und entlädt die Batterie, um den gespeicherten Strom zu nutzen oder ins Netz einzuspeisen. Dabei wird AC-Strom in speicherfähigen DC-Strom und anschließend wieder in nutzbaren AC-Strom umgewandelt. Der Batteriewechselrichter stellt also Wechselstrom bereit und wird deshalb auch als AC-Wechselrichter bezeichnet. Die Speicheranbindung erfolgt über eine AC-Schnittstelle.
Hybrid-Wechselrichter vereinen die Funktion des PV-Wechselrichters und des Batteriewechselrichters in einem Gerät. Sie können PV-Anlagen und Batteriespeicher gleichzeitig steuern und damit den Energiefluss zwischen PV-Anlage, Speicher, Haushalt und Netz managen. Hybrid-Wechselrichter werden über einen DC-Eingang mit der PV-Anlage und über eine DC-Schnittstelle mit dem Speicher verbunden. Wenn Ihre Anlage bereits einen Hybrid-Wechselrichter besitzt, können Sie ohne weiteres Batteriespeicher nachrüsten.
AC- oder DC-gekoppelte Systeme: Welche Lösung passt zu meiner Anlage?
Um Speicher für Photovoltaik nachzurüsten, haben Sie grundsätzlich zwei Möglichkeiten: als AC- oder als DC-gekoppeltes System. Die Bezeichnung gibt an, wo der Speicher angeschlossen ist, nämlich am Gleichstrom (DC) oder Wechselstrom (AC).
AC-gekoppeltes System
In einem AC-gekoppelten System wird der Speicher auf der Wechselstromseite der Anlage installiert. Der von der PV-Anlage erzeugte Gleichstrom (DC) wird zuerst durch den PV-Wechselrichter in Wechselstrom (AC) umgewandelt, der entweder direkt im Haushalt genutzt, ins Netz eingespeist oder in den Batteriespeicher geladen wird. Da Strom nur als Gleichstrom gespeichert werden kann, befindet sich vor dem Speicher ein Batteriewechselrichter, der den Strom beim Laden des Speichers in Gleichstrom und beim Entladen in Wechselstrom wandelt. Durch die doppelte Wandlung AC-DC-AC entstehen Energieverluste, wodurch die Effizienz eines AC-gekoppelten Systems etwa zwei Prozent niedriger als bei einem DC-gekoppelten System liegt. AC-Speicher sind unabhängig vom PV-System, lassen sich dadurch einfach nachrüsten und sind mit allen bestehenden Anlagen kompatibel.
Eine besondere Lösung des AC-gekoppelten Systems ist der SAX Power Homespeicher mit VOLTRADER Energiemanagementsystem. Dieser Speicher enthält eine integrierte Wechselrichterfunktion, sodass kein Batteriewechselrichter installiert werden muss. Durch den Wegfall des Wechselrichters ist das Speichersystem kompakt und lässt sich platzsparend in bestehende Anlagen installieren. Das SAX-System ist mit allen PV-Systemen kompatibel und damit ideal für Batteriespeicher-Nachrüstungen.
DC-gekoppeltes System
In einem DC-gekoppeltem System ist der Batteriespeicher direkt auf der Gleichstromseite mit der PV-Anlage über einen Hybrid-Wechselrichter verbunden. Der von den PV-Modulen erzeugte Gleichstrom kann ohne vorherige Umwandlung direkt in den Speicher geladen werden. Erst bei Bedarf wird der Strom über den Hybrid-Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt, um ihn ins Hausnetz einzuspeisen oder ins öffentliche Netz abzugeben. DC-gekoppelte Systeme weisen eine hohe Effizienz auf, da der Strom nur einmal von Gleichstrom in Wechselstrom gewandelt wird und damit nur minimale Wandlungsverluste entstehen.
In der folgenden Tabelle haben wir die Eigenschaften von AC- und DC-gekoppelten Systemen zusammengestellt:
Kriterium |
AC-gekoppeltes System |
DC-gekoppeltes System |
Effizienz |
Effizienzverlust durch doppelte Wandlung AC-DC-AC |
hohe Effizienz, da die Energie nur einmal gewandelt wird DC-AC |
Installationsaufwand |
einfach nachrüstbar, da unabhängig vom PV-System |
erfordert größere Eingriffe in die bestehende Anlage, da bestehender Wechselrichter durch Hybrid-Wechselrichter ersetzt werden muss |
Kosten |
Anschaffung und Nachrüstung in der Regel günstiger als DC-Kopplung |
Höhere Kosten durch komplexere Technik und Installation |
Kompatibilität |
funktioniert mit fast allen bestehenden PV-Anlagen |
erfordert einen Hybrid-Wechselrichter |
Anwendungsfall |
Ideal für Nachrüstungen bei bestehenden Anlagen |
Gut geeignet für Neuanlagen oder Komplettmodernisierungen |
Netzunabhängigkeit |
Kann bei Stromausfall eingeschränkt nutzbar sein, Batteriespeicher muss Notstrom unterstützen |
Backup-Stromversorgung häufig standardmäßig integriert |
Kosten und Wirtschaftlichkeit der Nachrüstung eines Batteriespeichers
Stromspeicher für Ihre PV-Anlage kaufen - lohnt sich die Nachrüstung? Bevor Sie von den damit verbundenen Einsparungen profitieren, müssen Sie investieren. Die Investition umfasst nicht nur die Kosten für den Batteriespeicher, sondern auch verschiedene weitere Positionen:
- Kosten für den Batteriespeicher: Die Preise für Batteriespeicher sind zuletzt deutlich gesunken. Aktuell können Sie grob mit 400 bis 600 Euro je Kilowattstunde Speichervolumen rechnen. Das bedeutet für einen Speicher mit 5 kWh Speicherkapazität etwa 2.000 bis 3.000 Euro. Grundsätzlich gilt: je größer der Speicher, desto geringer die Kosten je Kilowattstunde Speichervolumen.
- Kosten für einen Batteriewechselrichter: Die meisten der älteren Anlagen besitzen einen PV-Wechselrichter, der nicht an den Speicher angeschlossen werden kann. Für den Betrieb des Speichers ist damit ein zusätzlicher Batteriespeicher erforderlich. Die Kosten dafür betragen je nach Leistung etwa 1.000 bis 2.500 Euro. Diese Kosten entfallen, wenn Ihre Anlage bereits einen Hybrid-Wechselrichter besitzt oder Sie sich für einen SAX Power Speicher entscheiden, der ohne zusätzlichen Wechselrichter auskommt.
- Installationskosten: Die Kosten für Montage und Installation belaufen sich auf etwa 900 bis 2.000 Euro. Sie beinhalten die Anbringung des Batteriespeichers, die Verbindung mit der PV-Anlage und dem Verteilerkasten und die Kalibration. Die Kosten können durch den Platzbedarf und die Zugänglichkeit beeinflusst werden.
- Betriebs- und Wartungskosten: Hierfür sollten Sie pro Jahr ein bis zwei Prozent des Kaufpreises einplanen, für einen 5-kWh-Speicher also etwa 20 bis 60 Euro pro Jahr. Moderne Geräte sind nahezu wartungsfrei, Software-Updates können via Fernwartung durchgeführt werden. Die Betriebskosten beinhalten den Stromverbrauch des Batteriespeichers und gegebenenfalls eine PV-Versicherung, die sich durch den zusätzlichen Speicher erhöhen kann.
Tipp: Seit dem 1. Januar 2023 sind PV-Anlagen von der Mehrwertsteuer befreit. Das gilt auch für die Nachrüstung von Batteriespeichern und anderer für den Betrieb einer privaten Photovoltaikanlage wesentlichen Komponenten.
Den Investitionskosten stehen die Einsparungen gegenüber. Doch wie wirtschaftlich ist es, für Ihre PV-Anlage Speicher nachzurüsten?
Mit der folgenden Beispielrechnung sehen Sie, welche Einsparungen Sie Jahr für Jahr erzielen können, wenn Sie Speicher für Photovoltaik nachrüsten. Dafür berechnen wir zuerst die Einsparungen, die Sie allein durch Ihre PV-Anlage erreichen. Diese beinhalten Ihren Eigenverbrauch, also die Kilowattstunden, die Sie nicht aus dem Netz beziehen müssen. Dazu addiert sich die Einspeisevergütung für den Strom, den Sie in das öffentliche Netz einspeisen.
Anschließend führen wir die gleiche Rechnung für einen höheren Eigenverbrauch durch, den Sie durch die Nachrüstung des Batteriespeichers erzielen. Ein höherer Eigenverbrauch bedeutet, dass Sie weniger Strom aus dem Netz beziehen, aber auch weniger einspeisen. Die Differenz aus der Einsparung mit Speicher und der Einsparung ohne Speicher ist der Betrag, den Sie tatsächlich gewinnen, wenn Sie Speicher für Photovoltaik nachrüsten. Zum Schluss berechnen wir die Amortisationszeit, indem wir die Anschaffungskosten des Speichers mit der jährlichen Einsparung ins Verhältnis setzen.
Für unsere Beispielrechnung treffen wir folgende Annahmen:
- Anlagengröße: 5 kWp PV-Anlage
- Stromverbrauch: 4.500 kWh/Jahr
- Eigenverbrauch ohne Speicher: 30 % (1.350 kWh)
- Eigenverbrauch mit Speicher: 65 % (2.925 kWh)
- Strompreis: 45 Cent/kWh (Mittelwert über 15 Jahre)
- Einspeisevergütung: 8 Cent/kWh
- Kosten Stromspeicher-Nachrüstung: 6.000 € (geschätzter Wert aus Einzelpositionen)
Einsparung ohne Speicher:
Eigenverbrauch: 1.350 kWh × 0,45 € = 607,50 € (Einsparung)
Einspeisung: 3.150 kWh × 0,08 € = 252 € (Vergütung)
Gesamteinsparung: 472,50 € + 252 € = 859,50 €/Jahr
Einsparung mit Speicher:
Eigenverbrauch: 2.925 kWh × 0,45 € = 1.316,25 € (Einsparung)
Einspeisung: 1.800 kWh × 0,08 € = 126 € (Vergütung)
Gesamteinsparung: 945 € + 144 € = 1.442,25 €/Jahr
Zusätzliche Einsparung durch die Batteriespeicher-Nachrüstung:
1.442,25 € - 859,50 € = 582,75 Euro pro Jahr
Amortisationszeit:
Gesamtkosten für Nachrüstung: 6.000 € (angenommen)
Jährliche Einsparung durch Speicher: 582,75 €
Amortisationszeit: 6.000 € ÷ 582,75 € = 10,3 Jahre
Bereits nach 10 Jahren hat sich die Investition bezahlt gemacht, alle weiteren Einsparungen sind Gewinn für Sie. Grund für diese schnelle Amortisationszeit sind zum einen die deutlich gesunkenen Anschaffungskosten, aber auch der hohe Strompreis. Noch im letzten Jahr waren Batteriespeicher deutlich teurer und die Amortisationszeit des Speichers hat bis zu 20 Jahre betragen.
Mit günstigen Kreditkonditionen, Förderprogrammen, Nullsteuer und der Einspeisevergütung werden erneuerbare Energien für Hausbesitzer besonders attraktiv. Auch wenn viele der beliebten Förderprogramme oder Kredite derzeit ausgeschöpft sind, kann es dennoch sinnvoll sein, sich zu informieren. Viele Städte oder Gemeinden bieten Förderungen an, in der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz können Sie sich für Ihren Wohnort alle verfügbaren Förderungen zu einem bestimmten Thema anzeigen lassen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So planen Sie die Nachrüstung Ihres Batteriespeichers
Schritt für Schritt Batteriespeicher nachrüsten: Diese einfache Anleitung unterstützt Sie bei der Planung Ihres Batteriespeichers.
Klären Sie zunächst die Fragen der technischen Kompatibilität: Hat Ihre PV-Anlage bereits einen Hybrid-Wechselrichter, oder muss ein zusätzlicher Batteriewechselrichter installiert werden? Haben Sie ausreichend Platz für den Speicher, etwa im Keller oder Hauswirtschaftsraum? Ist Ihre PV-Anlage in einem guten technischen Zustand und wird noch mindestens zehn Jahre halten?
Prüfen Sie nun die rechtlichen Aspekte, indem Sie sich bei Ihrem Netzanbieter über die Netzanschlussbedingungen informieren. Klären Sie auch, ob der Nullsteuersatz für Ihre Nachrüstung gilt.
Betrachten Sie abschließend die Wirtschaftlichkeit, indem Sie abschätzen, wie sich Ihr Eigenverbrauch an Strom aus der PV-Anlage mit einem Speicher erhöhen könnte und erstellen Sie nach dem obigen Beispiel eine grobe Abschätzung der Amortisation oder nutzen Sie unseren Rentabilitätsrechner.
Suchen Sie nach spezialisierten Solartechnik-Betrieben oder Energieberatern, die Erfahrung mit Speichernachrüstung haben. Lassen Sie sich individuell beraten, welche Speicherlösung die beste für Sie ist, etwa ein AC- oder ein DC-gekoppeltes System. Häufig übernimmt der Fachbetrieb die Anmeldung beim Netzbetreiber.
Idealerweise sollte der Stromspeicher Ihren Haushalt über Nacht mit Strom versorgen und am nächsten Morgen weitestgehend entladen sein - ein zu großer, aber auch ein zu kleiner Stromspeicher ist schnell unwirtschaftlich. Die ideale Größe des Stromspeichers hängt von Ihrem Stromverbrauch, aber auch von der Leistung Ihrer PV-Anlage und dem angestrebten Autarkiegrad und Eigenverbrauchsanteil ab. Für Einfamilienhäuser liegt die Speichergröße in der Regel zwischen 5 und 15 kWh. Planen Sie langfristig: Ist in Zukunft vielleicht ein Elektroauto oder eine Wärmepumpe geplant? Lassen Sie sich von einem Fachbetrieb bei der Wahl der passenden Speichergröße beraten.
Lassen Sie sich verschiedene Lösungen anbieten und vergleichen Sie diese. Achten Sie dabei nicht nur auf die Kosten, sondern auch auf Garantiebedingungen, Effizienz und Zyklenanzahl der Batterie. Auf den Speicher sollten mindestens zehn Jahre oder 5.000 Ladezyklen Garantie gewährt werden. Achten Sie auch auf mögliche Zusatzkosten: Muss ein zusätzlicher Wechselrichter installiert werden? Ist die Installation im Angebot enthalten? Holen Sie mindestens drei Angebote von verschiedenen Fachbetrieben ein, um einen aussagekräftigen Vergleich zu haben.
Wählen Sie einen geeigneten Fachbetrieb, der Erfahrung mit der Nachrüstung von Batteriespeichern hat. Der Fachbetrieb nimmt auch die Inbetriebnahme des Speichers vor, erklärt Ihnen die Bedienung und meldet den Speicher beim Netzbetreiber an.
FAQ-Sektion: häufig gestellte Fragen
Ist mein vorhandener Wechselrichter für eine Batteriespeichererweiterung geeignet?
Wenn Sie einen Batteriespeicher nachrüsten möchten, brauchen Sie einen Hybrid-Wechselrichter an Ihrer PV-Anlage. Andernfalls müssen Sie einen zusätzlichen Batteriewechselrichter installieren.
Welche technischen Voraussetzungen muss meine PV-Anlage erfüllen, um einen Speicher nachzurüsten?
Ihre PV-Anlage benötigt einen Hybrid-Wechselrichter oder muss mit einem zusätzlichen Batteriewechselrichter für den Speicher ausgestattet werden. Außerdem muss gewährleistet sein, dass die Anlage über ausreichend Kapazität zur Speicherung verfügt. Die PV-Anlage sollte sich in einem guten technischen Zustand befinden, insbesondere mit funktionsfähigen Modulen, Wechselrichter und Verkabelung, um eine effiziente Integration des Speichers zu ermöglichen.
Muss ich meinen bestehenden Wechselrichter austauschen oder kann ich einen zusätzlichen Batteriewechselrichter installieren?
Für ein DC-gekoppeltes System benötigen Sie einen Hybrid-Wechselrichter. Wenn Ihre PV-Anlage mit einem Standard-PV-Wechselrichter betrieben wird, müssen Sie diesen durch einen Hybrid-Wechselrichter ersetzen. Für ein AC-gekoppeltes Speichersystem können Sie Ihren PV-Wechselrichter weiterhin verwenden und zusätzlich einen Batteriewechselrichter installieren.
Welche Arten von Speichersystemen (AC- oder DC-gekoppelt) sind für meine Anlage geeignet?
Für die Speichernachrüstung sind AC-gekoppelte Systeme in der Regel die optimale Lösung. Batteriespeicher und Batteriewechselrichter sind unabhängig von der PV-Anlage und dadurch mit fast allen Anlagen kompatibel. Lassen Sie sich von einem Fachbetrieb beraten, welche Lösung für Ihren individuellen Fall am besten geeignet ist.
Fazit: Batteriespeicher nachrüsten – eine lohnende Investition?
Mit der Nachrüstung eines Batteriespeichers können Sie maximalen Profit aus Ihrer Photovoltaikanlage herausholen: Sie erhöhen den Eigenverbrauch, senken Ihre Stromkosten, können dynamische Stromtarife optimal nutzen und werden unabhängiger von steigenden Strompreisen. Voraussetzung ist, dass Ihre PV-Anlage ausreichend Strom zur Speicherung liefert und technisch kompatibel ist - entweder durch einen vorhandenen Hybrid-Wechselrichter oder die Möglichkeit, einen zusätzlichen Batteriewechselrichter zu installieren. Je nach System kann der Speicher AC- oder DC-seitig eingebunden werden, was Flexibilität bei der Nachrüstung ermöglicht. Um die passende Speichergröße zu wählen und die Kosten-Nutzen-Balance zu optimieren, ist eine sorgfältige Planung wichtig - lassen Sie sich dabei von Ihrem Fachbetrieb oder Energieberater unterstützen. So wird die Nachrüstung eines Batteriespeichers zu einer lohnenden Option, um die Effizienz und Wirtschaftlichkeit Ihrer PV-Anlage langfristig zu steigern.
Möchten Sie Batteriespeicher nachrüsten? Kontaktieren Sie uns oder nutzen Sie unsere Online-Beratung, wir prüfen Ihre Möglichkeiten, damit Sie mit einem Batteriespeicher das Beste aus Ihrer PV-Anlage herausholen können.